19.10.2022
FEP: Parkettabsatz geht deutlich zurück
Der
Verband der Europäischen Parkettindustrie (FEP) meldet für das erste Halbjahr 2022 deutliche, mitunter zweistellige Rückgänge des Parkettabsatzes in vielen Mitgliedsländern. Betroffen sind vor allem Deutschland und Frankreich. Nur die Schweiz schloss in der ersten Jahreshälfte positiv ab. Angesichts steigender Energiepreise und Inflationsraten sei das Vertrauen der Verbraucher sehr gering, erklärt der Verband. Wenn noch in Gebäude investiert werde, dann eher in energetische Sanierungen als in den Innenausbau.
Für den deutsche Parkettmarkt nennt der Verband Rückgänge von -7 % im 1. Quartal und -12 % im 2. Quartal, was für das 1. Halbjahr einen Rückgang von -10 bis -15 % bedeute. Der weitere Verlauf bis Ende des Jahres sei angesichts zunehmender Stornierungen im Bau, der generellen Investitionszurückhaltung und steigenden Zinsen von Pessimismus geprägt.
Der österreichische Parkettverbrauch zeige hingegen im ersten Halbjahr ein uneinheitliches Bild mit einem leicht rückläufigen 1. Quartal und einem überhitzten 2. Quartal. Jetzt seien aber auch hier die Investitionen in den Wohnungsbau rückläufig. Anders die Situation in der Schweiz, wo die Inflation dank der starken Währung auf 3 % begrenzt ist: Der Parkettverbrauch stieg im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um +12 %; bis Ende des Jahres rechnet die FEP mit einer Abschwächung auf dann noch +8 bis +10 %.
Der französische Parkettmarkt brach bis Jahresmitte sogar um -20 % ein; eine Fortsetzung des Abwärtstrends wird erwartet. Die Niederlande melden einen Rückgang des Parkettverbrauchs um -18 % gegenüber 2021. In Italien sank der Absatz auf -5 bis -6 % gegenüber dem Vorjahr und könnte laut FEP bis Jahresende sogar noch auf -10 % abrutschen, da der positive Jahresauftakt durch Steuersenkungen auf Baumaßnahmen gestützt gewesen sei. Die Nachfrage in Spanien habe sich inzwischen ebenfalls deutlich abgeschwächt.
Auch die nordischen Cluster melden rückläufige Absätze. Während Norwegen stagniert, ist der finnische Markt leicht und der dänische Markt deutlicher rückläufig. Schweden schnitt im 1. Halbjahr leicht rückläufig ab (- 2 bis -5 %), die FEP erwartet jedoch auch hier eine weitere Eintrübung des Marktes, da inzwischen deutlich weniger Baugenehmigungen (-30 %) erteilt würden.