30.05.2023
Deutsche Parkettproduktion: Einbruch durch Bau-Krise und Importdruck
Die deutschen Parketthersteller haben 2022 eine gespaltene Entwicklung erlebt: Der Umsatz der Mitglieder des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie, die über 90% der inländischen Parkettproduktion repräsentieren, erhöhte sich laut verbandsinterner Umfrage um 6 % auf 274,4 Mio. EUR, getrieben vom Verlauf im ersten Halbjahr wie auch Verteuerungen in der Lieferkette. Gleichzeitig schrumpfte der Absatz um 11,7 % auf 7,7 Mio. m
2. „Im Zuge des Abschwungs in der Bauwirtschaft bekommt unsere Branche zunehmend Gegenwind zu spüren“, erklärte VDP-Vorsitzender Michael Schmid auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Berlin Mitte Mai. Allerdings würden auch andere Bodenbeläge unter Einbußen leiden.
„Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland macht der Parkettbranche zu schaffen, aber auch der Importdruck“, stellte Schmid weiterhin fest. Laut Statistischem Bundesamt schossen 2022 die Importe von Mehrschicht-Parkett aus China von 7 auf 9,2 Mio. m
2 nach oben. Die gesamten Parketteinfuhren stiegen binnen Jahresfrist um rund 10 % auf 22,3 Mio. m
2. Hingegen fielen die deutschen Exporte um 3 % auf 10,1 Mio. m
2 zurück. Dabei gingen weit mehr als 40 % der deutschen Parkettexporte in die drei Nachbarländer Österreich, Schweiz und Frankreich, mit denen die deutsche Parkettwirtschaft traditionell eng verbunden ist.
Im ersten Quartal 2023 hat sich die Lage weiter verschärft: Per 31. März brach der Parkettabsatz um 36,4 % ein, der Umsatz schmolz um 29,7 % auf 51,2 Mio. EUR zusammen. Leicht überdurchschnittlich betroffen war nach den VDP-Erhebungen Mehrschichtparkett als mit Abstand größte Produktsparte.
Angesichts der volatilen Lage an den Rohstoffmärkten und im Außenhandel erneuert der VDP seine Warnung vor Schieflagen im internationalen Wettbewerb. Die künftige Außenhandelsentwicklung und ihr handelspolitischer Rahmen seien genau im Auge zu behalten, mahnt Schmid. „Verbraucher sollten beim Kauf nach heimischer Ware fragen.“