09.09.2022

GD Holz und ETTF fordern Nachbesserungen zum EU-Verordnungsvorschlag

Am 12. September berät das Europäische Parlament über einen Vorschlag der EU-Kommission zur neuen Verordnung zu Holz und anderen Produkten ausschließlich aus entwaldungsfreien Lieferketten.
 
Der Gesamtverband des Deutschen Holzhandels, GD Holz und der Europäische Holzhandelsverband, ETTF, begrüßen das grundsätzliche Ziel der geplanten Verordnung, Produkte wie auch Holz nur noch als entwaldungsfreien Lieferketten importieren zu können. Aber sie wollen auch einen bürokratischen Mehraufwand für die überwiegend mittelständisch orientierten europäischen Holzimporteure vermeiden. Bereits jetzt seien die Unternehmen mit der Durchführung der Sorgfaltspflicht nach der aktuellen Holzhandelsverordnung stark belastet. Konkret fordern die beiden Verbände, dass
 
• die geplante Geolokalisierung genauer definiert werden muss und mit den örtlichen Partnern jeweils zu diskutieren ist. Aus Sicht der Importeure ist die Geolokalisation in vielen Fällen nicht möglich. Sie sollte daher zumindest für Importe aus sicheren Herkunftsländern nicht angewendet werden.
 
• die Sorgfaltspflicht wie bei der Holzhandelsverordnung ausschließlich auf die Importeure begrenzt bleibt. Der bürokratische Aufwand mit Risikoeinschätzung, -bewertung und -minimierung sollte spiegelbildlich zur aktuellen Regelung sein und nicht darüber hinausgehen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sei es ohnehin schwierig, dies immer entsprechend umzusetzen.
 
Die Verbände weisen außerdem darauf hin, dass nicht belastbare Bedenken gegen Importe von den Behörden auch zurückgewiesen werden können. Dies sei zwar durchaus sinnvoll, könne allerdings dazu führen, dass die Unternehmen bei unbegründetem Verdacht auf nicht verordnungsgemäßen Import einen erheblichen Aufwand betreiben müssen. Ferner sieht der Verordnungsentwurf vor, dass auch Kreditinstitute in den Rahmen der Verordnung aufgenommen werden sollen. Das halten GD Holz und ETTF in den meisten Fällen nicht für sinnvoll. Abschließend bekräftigen die beiden Organisationen, dass angesichts der aktuellen globalen Situation, insbesondere exorbitant steigender Energiekosten jede weitere administrative Hürde auf das absolut notwendige Maß reduziert werden müsse.
Parkett Magazin
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