10.03.2025
BAU 2025: Rundgang Parkett, Laminat, Designböden, Terrassendielen
Obgleich die gesamte Bauwirtschaft darniederliegt, war die BAU 2025 gut frequentiert und traf auf positive Resonanz. „Energie und Zuversicht“ verspürte ein Aussteller bei seinen Besuchern. Aber: in der Bodenbranche gab es große Lücken unter den Ausstellern. Und es wurden deutsche Kunden vermisst. Produktseitig standen vor allem Angebote für die Renovierung, PVC-freie Optionen und das Thema Fischgrät im Vordergrund. Und es herrscht ein wahrer Hype um Wandpaneele.
von Claudia Weidt
„Die BAU ist nicht mehr die BAU“ äußerte sich Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel zu der Münchner Leitmesse rund um das Thema Bauen. Und sie war nicht die Einzige, die dieses Urteil fällte.
Denn die Veranstaltung hat sich gegenüber früher sehr verändert. Nicht, was die Zahlen anbetrifft: Mit 2.230 Ausstellern zählte die BAU 2025 annähern so viele wie vor zwei Jahren, war mit 180.000 Besuchern auch ähnlich frequentiert. Zwar ist hier ein Rückgang von 5 % zu notieren, dafür war die Messe um einen auf fünf Tage verkürzt. Auch war die Fläche voll ausgebucht, keine Lounge-Ecken oder Sonderschauen füllten die Hallen auf. Es wurde sogar kolportiert, dass die Messe München die Gänge verschmälert habe.
Gesteigerte Internationalität, dafür wurden deutsche Kunden vermisst
Veränderungen machen sich dafür bei anderen Parametern bemerkbar. So ist die BAU, die in Vor-Corona-Zeiten besucherseitig schwerpunktmäßig auf die DACH-Region konzentriert war, viel internationaler geworden; 44 % reisten in diesem Jahr aus dem Ausland an – neben Süd- und Osteuropa wurden in den Hallen der Bodenbranche auch Interessenten aus Südamerika, Nordamerika, Asien und dem Nahen Osten registriert. Bei den Ausstellern lag der Anteil internationaler Unternehmen mit 52 % erstmalig sogar bei mehr als der Hälfte. Auffällig ist hier das stark gewachsene Kontingent asiatischer Anbieter.
Die zunehmende Internationalität wird von der Messe München naturgemäß gefeiert, traf aber nicht bei jedem Aussteller in den Bodenbelagshallen A5 und A6 gleichermaßen auf Beifall, denn dafür wurden im Gegenzug deutsche Kunden vermisst, vor allem kleinere Händler und das verlegende Handwerk.
Große Ausstellerlücken in der Bodenbranche
Auch fehlten – im Bodenbereich – etliche prominente Namen. Und einige Segmente fehlten gar komplett, wie die deutsche Türenphalanx. Oder waren sehr unvollständig besetzt wie zum Beispiel Parkett, wo nur einige Unverdrossene wie ter Hürne, Scheucher, Gunreben, Stöckl Parkett, Lobis Böden, Bawart, Chene de l’est, Barlinek, Baltic Wood, Befag, Belgiqa sowie der ein oder andere Italiener und Kroate die Fahne der europäischen Parkettindustrie hochhielten, plus der einschlägigen Importeure wie Barth & Co., Style Flooring, Mefo Floor, Hafro, Bavarian Floors und Plyquet.
Durch Abwesenheit glänzten hingegen Deutschlands Nr. 1, Hamberger Flooring – die allerdings erwägen, 2027 wiederzukommen - Kährs, die Bauwerk Group, Parador, die Meisterwerke und die meisten Österreicher bis auf die oben genannten.
Ebenso fielen große Lücken bei den anderen Bodenbelägen und sowieso bei Verlegewerkstoffen auf: so verzichteten unter anderem Amorim, Gerflor, Windmöller, Forbo Flooring, die komplette Uzin Utz Group, Stauf, Bostik und Kiesel auf eine Teilnahme an der diesjährigen BAU.
Vor diesem Hintergrund stellen sich schon Fragen… etwa, wie weit die Messe noch Stimmungsbarometer sein oder einen Marktüberblick geben kann, wenn manche Branchen(segmente) nur partiell vertreten sind? Oder dass die steigende Internationalität der Besucher zweifelsohne exportorientierten Unternehmen zugute kommt, aber wie weit spiegelt sie tatsächlichen Marktverhältnisse wider? Und warum die europäische Industrie durch ihr Fernbleiben asiatischen Anbietern Räume öffnet? Und nicht zuletzt: Warum gelingt es keiner Plattform mehr, das Handwerk und die vielen kleineren Fachhändler einzufangen, über die ein Großteil der Geschäfte läuft und die das Bindeglied zum Endverbraucher sind? Welche Formate könnten für diese wichtigen Kundengruppen interessant sein und sie wieder aus ihrem Laden oder von der Baustelle locken?
„Energie und Zuversicht sind vorhanden“
Trotz alledem und auch ungeachtet des schwierigen Umfeldes fiel das Fazit zur BAU weitgehend positiv aus. Dass die Messegesellschaft selbst ihre Veranstaltung lobt, verwundert kaum: „Die Erwartungen waren zu Beginn wegen der konjunkturellen Rahmenbedingungen gedämpft. Die Resonanz von Ausstellern und Besuchern ist aber eindeutig positiv“, bilanzierte Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer.
Unter den Ausstellern berichtete Ulrich Weihs aus der Familie Egger und CEO der Egger-Division Building Products von „vielen interessanten Gesprächen und großem Interesse an den Produktneuheiten.“ Bernhard ter Hürne, geschäftsführender Gesellschafter von ter Hürne – und immer persönlich bis zur letzten Minute auf dem Messestand aktiv – freute sich über eine „starke Frequenz von Kunden, die früher nicht zu uns gekommen sind.“ Martin J. Hörmann, Gesellschafter des gleichnamigen Türenherstellers, haben die „persönlichen Gespräche gezeigt, wieviel Energie und Zuversicht vorhanden sind. Das nehmen wir als wichtigen Impuls mit.“
Pro Messe votierten auch Dr. Schutz-Geschäftsführer Frank Knott: „Ich bin überzeugt, dass ein Präsenzmesse die wichtigste Plattform ist, um das eigene Netzwerk zu pflegen. Digitalisierung ist nicht immer die Lösung. Der persönliche Austausch fördert die Branchenzugehörigkeit.“ Franz Neuhofer, Eigentümer von FN Neuhofer: „Besonders erfreulich ist, wenn wir die Begeisterung durch die neuen Ideen und Produktentwicklungen spüren. Dann ist die Messe für uns ein Erfolg. So wie in diesem Jahr.“ Und Gerhard Dürnberger, Leiter Produktmanagement und Marketing von Kaindl, brachte es lakonisch auf den Punkt: „Wenn man mehr Aufträge haben will, muss man sich zeigen. Den Kunden zeigen, dass man da ist.“
Ist die Talsohle erreicht?
Die gute Stimmung scheint nicht nur Zweckoptimismus zu sein. Tatsächlich lichtet sich das Dunkel am Horizont etwas. So scheint der europäische Parkettmarkt nach ersten Schätzungen der FEP (Verband der Europäischen Parkettindustrie) die Talsohle erreicht zu haben. 2024 ist der Gesamtverbrauch nach ersten Veranschlagungen nur noch um 5 % zurückgegangen, nachdem er sich im Vorjahr nahezu halbiert hatte.
Einzelne Unternehmen berichten sogar wieder von anziehenden Umsätzen; so konnte etwa der österreichische Parketthersteller Scheucher 2024 nach Einbußen im Vorjahr wieder leicht zulegen und zwar getrieben von hochwertigen Produkten, wie Karl Scheucher sen. in München gegenüber Parkett Magazin offenbarte. Dem stets klar und besonnen auftretenden, langjährigen FEP-Vorstandsmitglied ist auch nicht bange um die Zukunft der europäischen Parkettindustrie: „Ich sehe immer noch viel Potential. Die Chinesen konzentrieren sich eher auf die billigeren Produkte, in Europa gibt es etliche Familienbetriebe, die mit viel Einsatz und Liebe hochwertiges Parkett herstellen.“
Auch Terrassenspezialist Karle & Rubner hat sich nicht zum ersten Mal von der Marktentwicklung abgesetzt und das vergangene Geschäftsjahr mit einem „sehr soliden einstelligen Plus“ abgeschlossen. Die Terrasse sei 2024 noch einigermaßen gelaufen, nennt der geschäftsführende Gesellschafter Achim Stiehler als eine Erklärung.
Das Ohr dicht am Markt durch ihre knapp 450 Gesellschafterhäuser hat die Eurobaustoff. Und auch die große Baustoffhandelskooperation sah zum Jahreswechsel „erste Anzeichen einer Bodenbildung“. Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäfsführung: „Die Zahlen in den ersten Januar-Tagen haben noch oben gewiesen.“ Und: „Die Baugenehmigungen sind zwar weiter rückläufig, aber die Bauzinsen haben sich stabilisiert und bewegen sich seitwärts, was zu einer leichten Belebung der Neukreditvergabe führt. Auch im Sanierungsmarkt zeichnet sich eine Erholung ab.“ Kern und sein Geschäftsführungs-Kollege Jörg Hoffmann, der die Finanzen der Eurobaustoff verantwortet sind daher deutlich weniger pessimistisch als manch anderer: „Wir sind ganz guter Dinge für dieses Jahr und haben auch ein Plus geplant.“ Eine Voraussetzung ist allerdings, dass „die Politik bzw. die neue Regierung muss das Thema Wohnen zur Chefsache erklären und eine Agenda vorlegen, die Mut macht, Regulierungen ab- statt aufbaut und mehr Investitionsanreize setzt.“
Branche in Bewegung
Die Unternehmen reagieren unterschiedlich auf die Umsatz- und Absatzeinbrüche und den veränderten Markt. Manche versuchen, sich mit rigorosen Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen samt Personalabbau zu retten. Dazu gibt es Beispiele in Deutschland wie auch anderswo, etwa bei Kebony, dem Spezialisten für modifizierte Terrassenhölzer, der nach unbestätigten Informationen sein Werk in Norwegen geschlossen und die Produktion outgesourct hat. Es gibt auch welche, die gleich komplett ganze Geschäftsbereiche aufgeben, wie der finnische Forst- und Papierkonzern UPM, der sein WPC-Terrassendielengeschäft eingestellt hat. Naturinform ergriff die Chance, sicherte sich von UPM Produktionsanlagen und Markenrechte für Co-Ex-Dielen, die vorher nur als Handelsware geführt wurden.
Andere gehen den umgekehrten Weg und investieren in die Zukunft, wie Hamberger, die ihre Parkettfertigung am Stammsitz in Stephanskirchen im laufenden Betrieb für mehrere Mio. EUR neu ausgerichtet, modernisiert und optimiert haben. „Bei einer Vollauslastung der Produktion wäre das gar nicht möglich gewesen“, hieß es nüchtern anlässlich einer Werksbesichtigung. Nicht unterschlagen werden soll dabei allerdings, dass im Vorfeld massive Restrukturierungen vorgenommen wurden, darunter auch ein deutlicher Einschnitt in der Belegschaft. Noch langfristiger und umfassender angelegt ist das Investitionsprogramm von ter Hürne. In der jüngeren Vergangenheit flossen bereits über 10 Mio. EUR in eine neue Oberflächenanlage für Parkett und Hywood, ein neues Logistikzentrum und eine neue Verpackungsstraße. Ein weiterer hoch einstelliger Millionenbetrag ist noch für eine neue Energiezentrale veranschlagt. Ein wahrer Kraftakt, den Bernhard ter Hürne klar als Investition in die Zukunft versteht.
Verlagerung der Lieferströme
Kurz vor der BAU, am 18. Dezember 2024, hatte die Europäische Kommission in einer Vorabinformation die vorläufige Antidumping-Zölle zwischen 42,3 und 49,2 % auf den Import von chinesischem Dreischicht-Parkett vorgeschlagen - viel höher, als erwartet. Mit maximal 30 % hatten die meisten gerechnet. Am 15. Januar traten die Strafzölle in Kraft - und waren naturgemäß eins der Hauptthemen auf der BAU. Die europäischen Parketthersteller feiern ihren Schulterschluss und die Entscheidung der Europäischen Kommission. Karl Scheucher sen. „Die Antidumping-Initiative hat die FEP sehr geeint und ist ein Riesen-Erfolg.“
Dem pflichtete Bernhard ter Hürne uneingeschränkt bei: „Wir konnten erleben, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als alleine.“ Dabei führt er über Bennett & Jones selber chinesisches Parkett, fühlt sich aber weniger betroffen, „da wir ohnehin kein billiges Importparkett haben“ und man sich auch weit im Vorwege auf das Thema vorbereitet habe. „Der Druck auf die europäische Parkettindustrie lässt nun etwas nach“, ist seine Meinung, aber es würden sich auch Lücken für andere Anbieter und Produkte öffnen. „Ich glaube, dass sich der Parkettmarkt wieder erholen wird, doch erstmal mit der Realität abfinden muss. Denn die Läger sind noch voll.“
Michael Lucas, Geschäftsführer von Plyquet, der Europatochter des indonesischen Parkttherstellers Tanjung Kreasi Parquet Industry, begrüßte ebenfalls die Antidumping-Zölle: „Parkett und insbesondere Landhausdielen werden hoffentlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen. Für mich als „Hölzerner“ war es ein Graus zu sehen, dass manchmal Parkett billiger als seine Kopien in den Läden lag.“ Er verhehlte auch nicht, dass TKPI Chancen für sich darin sieht: „Wir haben uns entschlossen, 120.000
m2 im Monat in chinesischen Abmessungen zu produzieren, um unseren Kunden zu helfen, die Situation für sich zu überwinden, ohne alle im Markt befindlichen Muster auszuwechseln.“
Thomas Mattiesson, DACH-Vertriebsleiter Unilin Wood, freut sich ebenfalls über „Bewegung im Markt, weil das bedeutet, dass auch Lücken entstehen. Wir sind zuversichtlich, dass wir bei Importeuren Fuß fassen können. Unser wasserfestes Parkett ist ein tolles Thema, vor allem für den Einzelhandel.“
Und was sagen betroffene Importeure? Sie beurteilen die Lage differenziert. Barth & Co., einer der ganz großen Namen, hält noch Lagerbestände, will die langjährigen guten Verbindungen nach China nicht einfach so kappen, wenngleich man auch andernorts die Augen offen hält. In Korschenbroich ist man allerdings sicher: „Die Chinesen werden definitiv auf die Entscheidung der EU reagieren und ihre Produktionen in andere Ländern verlagern - nach Thailand, Indonesien, Kambodscha.“ Und das seien nicht unbedingt die des Dumpens verdächtigen Betriebe, die im Billigbereich agieren, sondern „die chinesischen Unternehmen, die nach Südostasien ausweichen, wissen, wie man Qualität fertigt.“ Allerdings hat die EU angekündigt, auch die Verrechnungspreise zwischen den Stammwerken und neuen Niederlassungen zu prüfen, merkte Michael Lucas an.
Davon, dass sich die Chinesen „nicht die Butter vom Brot nehmen lassen“, ist auch Mefo Floor überzeugt. Gleichwohl haben sich die Franken aus China zurückgezogen und wollen sich am Aufbau eines Werkes für Dreischichtparkett in Serbien engagieren, zusammen mit einem Partner. Das Projekt soll auf eine beachtliche Kapazität ausgelegt sein, vergleichbar mit einem mittelgroßen europäischen Hersteller. Als Vorteil nennt Mefo Floor-Geschäftsführer Marco Messbacher „kein Währungsrisiko mehr, kein Transportthema mehr, keine nicht beeinflussbaren Risiken mehr. Diese Verlagerung der Lieferströme nach Osteuropa halten auch anderen Lieferanten für wahrscheinlich. Der Preisunterschied für die Kunden wird auf eine Spanne zwischen 10 und 20 % geschätzt.
Nachhaltigkeit ist zentrale Leitlinie
Die BAU selbst stand im Zeichen der Leitthemen „Klimagerechtes Bauen“, „Ressourceneffizienz“, „Modular, seriell, produktiv und wirtschaftlich Bauen“ – und als Oberbegriff darüber die Nachhaltigkeit. Das reflektiere den Zeitgeist der Baubranche, resümierte Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. „Die diesjährige BAU hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein Ziel ist, sondern zentrale Leitlinie für unser Handeln.“
Entsprechend zeigten die Aussteller Produkte mit möglichst niedrigem CO
2-Fußabdruck bzw. CO
2-neutral oder gar -negativ, aus nachwachsenden, recycelten oder recycelbaren Materialien, die wiederverwendbar und kreislauffähig sind - und die für nachhaltiges Bauen ausgelegt sind, attestiert durch Zertifizierungen wie QNG, DGNB, Eco Institut, Sentinel Haus, Blauer Engel, FSC, PEFC und andere. Einige wie Classen oder Swiss Krono verwiesen explizit darauf, dass ihre Messestände wiederverwendbar und damit nachhaltig seien.
Neu sind etwa ein Multilayer-Belag mit einer Trägerplatte aus Stroh (Koczwara) oder Akustikpaneele aus recyceltem PET (Selit). Auch der Naturwerkstoff Linoleum, ein Klassiker, feiert ein Comeback - digital bedruckt und in Sandwich-Konstruktion (KWG, Ziro). Zipse-Prokurist Jan Zipse führte an, dass der Belag aus nachwachsenden Rohstoffen wieder vermehrt ausgeschrieben werde.
Bodenthemen 2025: Neue Hybridböden, Fischgrät, Renovierungsprodukte
Was gab es sonst noch an neuen Produktentwicklungen in München zu sehen? Weil der Neubau gerade stillsteht und deshalb Hoffnungen in Renovierung und Sanierung gesetzt werden, gehen auch die aktuellen Produktentwicklungen in diese Richtung – das heißt, möglichst geringe Aufbauhöhe und hoher Verlegekomfort.
Beispiele hier sind ein hybrider Designboden mit wasserfester, geschäumter Trägerplatte, Korkgegenzug und Vinylauflage in 8 mm mit 0,5 mm Nutzschicht (Barth & Co.), eine Rigid Board-Kollektion mit integrierter Trittschalldämmung (Unilin Flooring) oder ein PVC-freier Multilayer mit Kork-Gegenzug und Melamin-Oberfläche, der auch auf Altböden installiert werden kann, da er ein Durchtelegrafieren verhindert (Coretec Floors). Und was die Optik anbetrifft, lässt sich ein Trend zu ruhigeren Dekoren und flacheren Strukturen erkennen, der aus der Möbelindustrie herüberschwappt. Und: die Oberfläche muss supermatt sein.
Außerdem nimmt Fischgrät noch einmal richtig Fahrt auf. Während es auf anderen, wohnaffinen und trendorientierten Märkten wie den Niederlanden „ohne Fischgrät gar nicht geht“, wie Jürgen Resch, Geschäftsführer von Barth International berichtete, dümpelt der Marktanteil in Deutschland immer noch in niedrigen Prozentbereichen herum – kaum verständlich bei so vielen attraktiven Varianten des klassischen Verlegemusters. Neue Angebote im Messegepäck hatten zum Beispiel KWG (Designboden Antigua Classic und Professional), Unilin Flooring (Designkollektion Moods, auch mit Rectangle, Diamond und Hexagon zum Kombinieren) und Coretec Floors (Designboden, auch mit verschiedenen Winkeln). Classen hat seinen Ceramin-Designboden für Ende 2025 in einer Fischgrät-Version mit AA-Planken angekündigt.
Einen absoluten Hype erleben derzeit Wandpaneele, die in voller Bandbreite erhältlich sind, vom Preiswert-Modell als reines Deko-Element für den Baumarkt (Swiss Krono) über Akustik-Lösungen mit oder ohne Filz hinterlegt (ter Hürne, Selit) bis zum multifunktionalen Konzept, bei dem Regale, Haken, Blumentopfhalter, Leuchten oder Lichtleisten integriert können (ter Hürne). Da eröffnen sich interessante Potenziale für Zusatzumsätze.
Die nächste BAU ist für den 11. bis 15. Januar 2027 terminiert.
Parkett Trends 2025
• Ruhige, elegante Sortierungen
• Stärkere Decklagen, stärkere Gesamtdick
• Dunklere Töne
• Wasserresistentes Parkett (Unilin Flooring)
Laminatböden und Designböden - Trends 2025
• Holzdekore noch ruhiger, noch ebenmäßiger, Rustikalität nimmt ab, ein Trend, der aus der Möbelindustrie kommt
• Flachere Strukturen, supermatte Oberflächen
• Neues Trendthema: Terrazzo, möglichst groß gesprenkel
• Fischgrät nimmt nochmal Fahrt auf, raffiniert auch als Dekor auf Breitdielen
Wandpaneele - Trends 2025
• Einfachlösungen ohne Akustikwirkung, nur als Dekoelement, leicht zu montieren, Zielrichtung DIY
• Optisch und technisch hochwertige, effiziente Akustiklösungen
• Praktische Multifunktionslösungen mit addierbaren Elementen wie Regalen, Garderobenhaken und Licht
• Beton- und Streifenoptiken oder homogene Uniflächen
• Im Dekor auf den Boden abgestimmt
Allgemein Boden-Trends 2025
• Böden für die Renovierung, Sanierung und Modernisierung, d.h. relativ geringe Produktstärke, leichte Verlegung, kein Durchtelegrafieren
• Comeback für Lino, vor allem digitalbedrucktes
• Nachhaltigkeit: Einsatz von recycelten, recycelbaren und nachwachsenden Rohstoffen, kreislaufgeeignete Materialien und Produkte
Dieser Artikel ist erschienen in Parkett Magazin 2/2025.