JRS kauft Dämmfaserhersteller Naturheld von insolventer Ziegler-Gruppe

Die JRS-Gruppe (Rosenberg) hat über ihre Beteiligungsgesellschaft Josef Rettenmaier Naturenergie Holding den Dämmstoffhersteller Naturheld von der insolventen Ziegler-Gruppe übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Betriebsübergang soll bis Mitte März erfolgen. Zuvor muss noch das Bundeskartellamt der Transaktion zustimmen. Die Produktion bei Naturheld wird in der Zwischenzeit in vollem Umfang fortgesetzt. Der Investor, ein international aufgestelltes deutsches Familienunternehmen, das auf die Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe spezialisiert ist, hat angekündigt, den Standort von Naturheld in Grafenwöhr in vollem Umfang zu erhalten, wie auch alle 130 Arbeitsplätze. Ebenso soll Naturheld weiterhin eigenständig am Markt auftreten.

Nils Gersonde, Mitglied der JRS-Geschäftsführung: „Wir freuen uns darauf, mit Naturheld in den Wachstumsmarkt natürlicher Dämmstoffe einzutreten. Als erfahrener Hersteller von Holzfaserprodukten kennen wir uns mit der Fertigungstechnologie und den Rohstoffmärkten sehr gut aus.“

Naturheld hatte erst 2022 die Produktion aufgenommen. Die Ziegler-Gruppe wollte sich mit klimafreundlichen Dämmplatten aus 100 % nachwachsenden Rohstoffen ein neues, zukunftsträchtiges Geschäftsfeld aufbauen und darin einen dreistelligen Millionenbetrag investiert.

Parallel mache der Investorenprozess für andere Teile der Ziegler-Gruppe Fortschritte betont Insolvenzverwalter Volker Böhm, vor allem für die Holz- und Logistiksparte gebe es potente Interessenten. Die Ziegler-Gruppe zählte mit einem Jahresumsatz von zuletzt 750 Mio. EUR und über 3.000 Beschäftigten in Deutschland, Schweden und Rumänien zu den großen Zulieferern der Bauindustrie. Durch den Einbruch in der Baubranche wurde das Konglomerat mit über 30 Gesellschaften schwer getroffen. Zeitungen berichten von über 800 Mio. EUR Schulden. Nach der Ziegler Holding im Dezember mussten zahlreiche Tochterunternehmen ebenfalls Insolvenz anmelden.