28.11.2024
Meisterwerke: Rott am Inn dicht, weiterer Stellenabbau
Die anhaltende Marktschwäche fordert weitere Einschnitte bei Meisterwerke: Am 26. November hat das Familienunternehmen den Produktionsstandort Rott am Inn geschlossen. 29 Mitarbeiter sind davon betroffen. „Wir sind weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert, in dem wir Kapazitäten bündeln und Produktionsprozesse noch effizienter gestalten müssen“, begründet der geschäftsführende Gesellschafter Guido Schulte die Entscheidung. Die Fertigung zieht ins Stammwerk nach Rüthen-Meiste. Vorhandene Anlagen wie Öl- und Verpackungsstraße werden abgebaut, Gebäude und Gelände sollen später vermarktet werden. Das dazugehörige Sägewerk in der Slowakei bleibt bestehen.
Darüber hinaus entfallen auch in Meiste nochmal 30 Stellen in allen Bereichen - Verwaltung, Vertrieb und Produktionsumfeld - nachdem die Belegschaft 2023 bereits um 20 % auf 560 Mitarbeiter geschrumpft war. Und schließlich soll auf Sicht auch die eigene Lkw-Flotte aufgegeben werden. Mit den 19 Lkw wird derzeit mehr als die Hälfte des Volumens in Deutschland ausgeliefert. Nun soll sukzessiv auf Fremdspediteure umgestellt werden. Schulte: „Wir wollen uns auf unser Kerngeschäft fokussieren und den Transport perspektivisch komplett an spezialisierte Dienstleister vergeben.“
Die Meisterwerke hatten das damalige Unternehmen Hain Naturböden 2018 mit 100 Beschäftigten übernommen, um ihr Angebot im Premiumsegment zu erweitern. Schnell zeigte sich, dass in Rott am Inn an verschiedenen Stellen Handlungsbedarf herrschte. Mittels einer Umstrukturierung, Stellenstreichungen, der Eliminierung von Doppelfunktionen und der Bündelung administrativer Funktionen in Meiste wurde 2021 versucht, Hain auf neue, gesündere Füße zu stellen. Doch dann kam erschwerend die sich verschlechternde Marktsituation hinzu, die letztlich zu dem Entschluss führte, den Betrieb in Rott am Inn einzustellen. Das sei nicht leichtgefallen, betont Guido Schulte, aber notwendig gewesen, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Meisterwerke zu sichern. Die hochwertigen Parkettböden der Marke Hain, die im Übrigen erhalten bleibt, wurden schon zuvor teilweise in Meiste produziert, etwa die Klick-Varianten. In Rott am Inn waren dagegen noch die Oberflächenveredelung und der Versand angesiedelt, die nun auch nach Meiste verlagert werden. Dort wurden die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, zum Beispiel in eine vollautomatische Spachtelanlage investiert.