03.07.2024

Holzbearbeitungsmaschinen: Auftragsflaute und wachsende Konkurrenz aus China

Deutliche Auftragsrückgänge haben die Stimmung der deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen im ersten Halbjahr 2024 stark eingetrübt. Bereits 2023 waren die Bestellungen um durchschnittlich -23 % eingebrochen, so dass der VDMA Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen für das laufende Jahr einen Rückgang der Produktion um mindestens 10 % prognostiziert hat. Während manche Unternehmen noch Auftragsbestände abarbeiten, reagieren andere bereits mit Kurzarbeit auf die Auftragsflaute. Laut Fachverband verharrte der Auftragseingang im ersten Quartal 2024 dabei etwa auf Vorjahresniveau, weitere Rückgänge seien jedoch nicht zu befürchten.

Die Exporte der deutschen Unternehmen sanken im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreswert um -17 % auf 2,241 Mrd. EUR. Die drei wichtigsten Abnehmerländer USA, China und Frankreich entwickelten sich jedoch dank ausgelieferter Anlagen für die Holzwerkstoffindustrie positiv. Österreich hielt sich konstant, drastisch fielen die Rückgänge in Polen aus (-50 %).

Der Vorstandsvorsitzende Markus Hüllmann sagte kürzlich auf der Mitgliederversammlung in München, dass die Perspektiven für die Branche weiterhin „ausgezeichnet“ seien und er davon ausgehe, dass die Nachfrage im kommenden Jahr „auf ganzer Breite“ wieder anziehe. In manchen Kundenindustrien sehe man bereits einen wachsenden Investitionsstau.

Des Weiteren sehen sich die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen einem anspruchsvoller werdenden internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Beschleunigte Produktentwicklungen und neue Lösungen für Automatisierung und Digitalisierung seien gefragt, ohne jedoch bei der Kosteneffizienz nachzulassen. Gefordert wurde in diesem Kontext eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Hersteller. Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen: „Während sich früher der wesentliche Wettbewerb zwischen den größeren europäischen Unternehmen abspielte, verschiebt er sich jetzt zunehmend hin zu rasant wachsenden chinesischen Herstellern. Wir sollten uns stärker zusammentun, um vorwettbewerbliche Grundlagen für digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, die einzelne Hersteller nicht mehr leisten können.“
Holzbearbeitungsmaschinen: Auftragsflaute und wachsende Konkurrenz aus China
Foto/Grafik: SN-Verlag
Deutliche Auftragsrückgänge haben die Stimmung der deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen im ersten Halbjahr 2024 stark eingetrübt.
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