13.08.2021
Farbölen von Holzböden: Wässern verstärkt die Farbintensität
Das Färben von Parkett gehört zu den anspruchsvollen Aufgaben des Parkettlegers. Stauf widmete sich dieser Thematik in seinem Streaming-Format „1828 TV“. Anwendungstechniker Florian Hees und Gesamtvertriebsleiter Carsten Bockmühl legten dabei einen Schwerpunkt auf das farbige Gestalten von Holzböden mit der Oberflächenöl Akzent Oil One Color.
Holzböden wässern: Vor dem Aufbringen des farbigen Öls rät Stauf grundsätzlich zum Wässern des Holzbodens, im Fachjargon „water popping“ genannt. Die Fläche wird dazu gleichmäßig mit dem Wischwiesel oder der Microfaserrolle mit Wasser vorbehandelt. Durch die Feuchtigkeit öffnen sich die Holzporen und die Fasern stellen sich auf. Weil das Holz hierbei leicht quillt, können feine Kratzer und Schleifspuren ausgeglichen werden.
Beim Färben selbst sorgt die durch das Wasser aufgestellte Faser und Pore schließlich dafür, dass die Farbpigmente besser in die Oberfläche eindringen und das Öl tiefer in die Oberflächenstruktur einziehen kann. „Über das Wässern kann man die Farbe regulieren. Alternativ kann man einen satteren Farbton ebenfalls durch eine weitere Schicht des farbigen Öls erreichen“, erklärt Florian Hees. Um diesen Effekt zu verdeutlichen, hatte er rohe Eiche-Dielen vorbereitet.
Grundsätzlich eignet sich zum Farbölen Eichenholz sehr gut, aber auch andere grobporige Holzarten wie beispielsweise Esche. Bei Nadelhölzern oder feinporigen Holzarten wie Buche werden Schleifspuren eher sichtbar; die Färbung kann bei diesen „empfindlichen“ Holzarten bedingt durch die Poren- und Holzstruktur ungleichmäßig wirken.
Farbig ölen: Der feuchte Boden soll vor dem Farbauftrag bei optimalen klimatischen Verhältnissen ca. 1 bis 2 Std. rücktrocknen, bis die Holzfeuchte etwa der Holzeinbaufeuchte entspricht. Dann kann das pigmentierte Öl gleichmäßig bis zur Sättigung der Holzpore auf die Fläche aufgebracht werden – einmalig mit der Microfaserrolle oder zweimalig mit dem Flächenspachtel. Nach 30 bis 40 Min. Einwirkzeit wird die Fläche auspoliert und die aufgestellte Faser gebrochen.
Für eine Überraschung sorgte nach dem Auspolieren ein ungewöhnlicher Effekt mit dem „1828 TV“-Logo: Florian Hees hatte vor dem Wässern einen Aufkleber des Logos auf die Dielenplatte geklebt, so dass das Holz an den überklebten Stellen nicht gewässert wurde – und somit deutlich weniger Farbpigmente aufgenommen hatte als die gewässerten Bereiche. Auf diese Weise Logos als Wasserzeichen in farblich gestaltete Flächen einzubringen, etwa im unkonventionellen Ladenbau, dürfte für experimentierfreudige Parkettleger durchaus eine reizvolle Aufgabe sein.
Imke Laurinat
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Parkett Magazin.