FEP: Rollout der neuen Realwood-Kampagne

Krisen bieten immer auch Chancen und eröffnen neue Wege. Auch für die Parkettindustrie verstärken und/oder beschleunigen sich bestimmte Gegebenheiten: Online-Kanäle gewinnen auch für den Kauf von Parkett an Bedeutung, die Endverbraucher haben neue Gewohnheiten entwickelt, verbringen mehr Zeit zu Hause, auch zum Arbeiten, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit stehen stärker im Fokus.

Das alles schlägt sich unmittelbar nieder: in einer höheren Renovierungsrate und der vermehrten Verwendung von Holz bei der Renovierung. Davon hat auch die Parkettindustrie profitiert; auf den meisten europäischen Parkettmärkten hat der Renovierungsboom dazu beigetragen, die Folgen des Lockdowns im Frühjahr 2020 abzumildern oder zu kompensieren. Abhängig von den jeweiligen Covid 19-bezogenen Maßnahmen befanden sich einige Märkte noch Ende 2020 im Aufwind, während andere stagnierten.

Vorsichtiger Optimismus, aber dennoch einige Unsicherheitsfaktoren

Die unverändert hohe Sanierungs- und Renovierungsrate lässt in der Branche für den weiteres Jahresverlauf vorsichtigen Optimismus aufkommen. Dennoch gibt es die bekanntene Unsicherheitsfaktoren:

> Kurzfristig wissen wir nicht, wie sich die Virusmutationen auswirken, wie künftige Einschränkungen aussehen werden, wieweit die einzelnen Ländern den Einzelhandel öffnen oder auch nicht.
> Mittelfristig wissen wir nicht, wie sich die Impfungen in Europa weiterentwickeln und ob die Renovierungstätigkeit nachlässt, wenn die Menschen wieder reisen dürfen.
> Langfristig werden wir mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zurechtkommen müssen. Ein Teil der Renovierungsarbeiten, die in zwei oder drei Jahren angestanden hätten, werden jetzt vorweggenommen. Im Objektgeschäft könnten sich Aufträge künftig drastisch reduzieren, weil zum Beispiel weniger Büroflächen gebraucht werden. Auch wird erwartet, dass die Kaufkraft einiger Konsumenten nachlässt und öffentliche Investitionen sinken.

Andererseits wird der derzeit zu beobachtende Trend pro Holz dadurch unterstützt, dass die positive Rolle, die Holzprodukte beim Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 spielen, zunehmend anerkannt wird. Wie bereits in Parkett Magazin berichtet, hat die Europäische Kommission neben dem Green Deal, dem neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und der Renovierungswelle kürzlich die neue Bauhaus-Initiative gestartet, die die Endverbraucher bei der Gestaltung der Gebäude von morgen einbeziehen will. EU-Präsidentin Ursula von der Leyen verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass es gerade im Bausektor viel Potenzial für CO2-Einsparungen gebe. „Er kann sogar in eine Kohlenstoffsenke verwandelt werden, wenn organische Baumaterialien wie Holz und intelligente Technologien wie KI eingesetzt werden.“ Diese Aussage zahlt unmittelbar auch auf die Parkettbranche ein, die spürbar davon Nutzen tragen müsste.

Vorteile von Parkett konsequent kommunizieren

Um aus diesem Trend Kapital zu schlagen und möglichen negativen wirtschaftlichen Langzeitfolgen der Pandemie vorzugreifen, ist es für die Parkettindustrie von größter Bedeutung, die natürlichen Vorteile ihrer Produkte konsequent zu kommunizieren. Wie bereits berichtet, hat die FEP daher eine neue Kampagne gestartet, die auf der Real Wood-Initiative basiert. Hauptbotschaft sind die klimafreundlichen Eigenschaften von Parkett – konkret, wieviel CO2 durch die Auswahl und Verlegung von Parkett eingespart werden kann. Kurze Videos (6, 36 und 45 Sekunden lang, für verschiedene sozialen Medien) transportieren die Botschaft. Originelle Rechenbeispiele vergleichen die CO2-Einsparung von einer bestimmten Fläche verlegten Parketts mit anderen Aktionen. Auf der neuen Website werden die Vorteile von Holz und Parkett eingängig dargelegt (https://realwood.eu/de/).

Neue Real Wood-Kampagne: 12 Mio. Kontakte in der Pilotphase

Von Dezember 2020 bis Februar 2021 hat die FEP das Konzept auf dem deutschen und französischen Markt getestet und dazu auch Anzeigen auf Facebook, Instagram, Youtube und in der Google-Suche geschaltet. Die Performance in dieser Pilotphase war sehr gut und zeigt Potenzial für die Zukunft. Die Kosten für Klicks und Views lagen unter den Schätzungen, so dass die Mediapräsenz verlängert werden konnte. Mehr als 12 Mio. Menschen haben mindestens einmal die Anzeige auf Facebook/Instagram gesehen. 2,3 Mio. Interessierte haben sich das Video bis zum Ende angeschaut und fast 90.000 darauf geklickt, um weitere Informationen zu erhalten und/oder zu interagieren. In der Google-Suche wurde der Film mehr als 35.000 mal angezeigt, 7 % haben darauf geklickt. Auf Youtube haben 70 % die längste Version des Videos bis zum Ende betrachtet.

Kampagne soll bis zum Frühjahr auf ganz Europa ausgeweitet werden

Basierend auf den positiven Ergebnissen der Pilotphase leitet die FEP nun die nächste Phase ein: bis zum Frühjahr 2021 soll die Kampagne auf alle europäischen Märkte ausgeweitet werden. Alle FEP-Vollmitglieder und nationalen Industrieverbände sind eingeladen worden, die Mediapläne für die Märkte zu unterstützen, an denen sie interessiert sind. Neue Mediapläne wurden für Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich und Kroatien aufgestellt. Weitere sollen nach der Sommerpause folgen. Die FEP will die Videos insgesamt drei Jahre nutzen.