Parkettum Römmich - Bestes Parkettfachgeschäft im Handwerk 2017
Parkettum Römmich, Göttingen

Parkettum Römmich, Göttingen

Sich immer wieder neu erfinden


Wenn man auf die Karriere von Artur Römmich schaut, wird schnell deutlich: dieser Mann hat nie aufgegeben, ist nicht beim Erreichten stehengeblieben und hat seine Träume zu verwirklicht. Für den bislang jüngsten Traum, ein Parkettfachgeschäft mit einer außergewöhnlichen Ausstellung, wurde er mit dem Parkett Star 2017 belohnt.

Der Werdegang von Artur Römmich bis zum eigenen Betrieb ist keineswegs einfach und glatt verlaufen. 1989 kam der gebürtige Russlanddeutsche in die Bundesrepublik, absolvierte bis 1993 eine Tischlerlehre, lernte gleichzeitig die deutsche Sprache und belegte mit seinem Gesellenstück beim Wettbewerb „Die Gute Form“ den 1. Platz. Den Zugang in die Parkettbranche fand er 1994 über eine Anstellung bei Plessmann. Als die Parkettleger-Abteilung Ende 2000 geschlossen wurde, folgte er dem freigesetzten Meister, der einen eigenen Betrieb gründete. Später warb ihn eine Tischlerei ab, bei der er jedoch nicht glücklich wurde.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Römmich bereits Nachwuchs und ein Eigenheim im Bau. Den Job aufzugeben, bedeutete ein hohes Risiko. Trotzdem ging er für fast drei Jahre in Elternzeit. Dabei reifte der Plan, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die maschinelle Grundausstattung war vorhanden, Garage und Kellerraum dienten als Lager. Aufträge ließen nicht auf sich warten und nach weniger als einem halben Jahr stellt er bereits den ersten Mitarbeiter ein.

Agieren statt reagieren

Parkettum Römmich, Göttingen
Kleine Wohnszenen sind in die Ausstellung integriert. Im Hintergrund die Highlight-Wand mit Farbmustern
2007 mietete er in Göttingen eine Lagerhalle an. Von da an ging es steil bergauf. Bis 2010 konnten jährlich Umsatzsprünge zwischen 70 und 80 % realisiert werden, die Belegschaft stieg auf 15 Mitarbeiter. Als die Umsatzdynamik nachließ, schaute sich der Unternehmer nach neuen Ideen um, besuchte Workshops und machte sich in Sachen Marketing schlau. Das Ergebnis war ein neues Marketingkonzept, dessen Umsetzung Ende 2014 startete.

Weil sich Römmich am alten Standort mit dem Vermieter nicht über expansive Pläne einig wurde, mietete er 2015 einen etwa 920 m² großen Gebäudekomplex an. Dort entkernte er einen Bürotrakt von 260 m² und wandelte ihn in einen Showroom um. Daran schließen sich 450 m² Lager an. Im Dezember 2015 wurde der neue Unternehmenssitz fertiggestellt – und ist sehenswert und beispielhaft.

Die Investitionen beziffert Römmich auf rund 240.000 EUR – „inklusive Marketingkosten“. Denn nach dem Umzug sei es wichtig gewesen, sich am neuen Standort bekannt zu machen. Von hier aus steuert er nun gemeinsam mit seiner Frau Irina ein Team von drei Mitarbeitern im Büro und acht Handwerkern, drei davon Auszubildende. Und es gibt Bedarf für mehr. Wer Interesse an einem Job bei Römmich hat, kann sofort anfangen: als Azubi oder bis zum Beginn des kommenden Ausbildungsjahres als bezahlter Dauerpraktikant. Im vergangenen Herbst machte eine 25jährige von diesem Angebot Gebrauch.

Keine Angst vor dunklen Wänden

Die Ausstellung bei Parkettum folgt eigenen Gesetzen. „Kaufen funktioniert über Emotionen“, weiß Römmich. „Je mehr wir den Kunden mitnehmen, desto eher haben wir Erfolg.“ Nachdem er sich zusammen mit einem befreundeten
Malermeister verschiedene Showroom-Beispiele angeschaut hatte, entschied sich Römmich trotz Skepsis seiner Frau für ein dunkles Ambiente. Die Raumkonzeption für die neue „Parkettum-Welt“ mit einem Wechsel aus offenen Flächen und Nischen gestaltete Innenarchitekt Holger Heinemann. Wände aus anthrazitfarbenem MDF bilden den Hintergrund. Sie steigern optisch das Raumvolumen und lassen die Muster herausstechen. Auch der Boden ist dunkel: eine schwarz geölte Räuchereiche-Landhausdiele ohne Fase, speziell angefertigt von Hain.

Alles ist bis ins Detail durchdacht. Die weißen Möbel hat Römmich auf Gehrung arbeiten lassen, damit von der Seite keine Fuge zu sehen ist. Kein Parkettstab, kein Zubehör liegt herum. Rechts vom Eingang stößt der Besucher auf eine Highlight-Wand. Dort wird mit rund 100 Tafeln die Holz- und Farbvielfalt gezeigt. Auch Teppichmuster werden zum Vergleich präsentiert.

Parkettum Römmich, Göttingen
Auch Terrassenböden gehören zum Angebot und sind in die Ausstellung integriert
Im Beratungsbereich finden sich komfortable Sitzgelegenheiten und Mustermöbel mit herausziehbaren Musterplatten, die unter LED-Leuchten zur Geltung kommen. Bei rund 500 Mustern kann jeder Kundenwunsch bedient werden. Das Programm umfasst Zweischichtparkett von Herter, Franz und Drüsedau, Massivholzböden von Gunreben, sowie dreischichtige Landhausdielen von Hain, Chêne de l’Est und neuerdings von Kährs, die in direkter Nachbarschaft ein europäisches Verteilungslager eingerichtet haben. Das weiß Römmich zu nutzen: „Seit unserem Umzug hat zwar die Anzahl der Aufträge nicht zugenommen, aber wir verkaufen mit Böden von Kährs, Hain und Herter oft oberhalb der 80 EUR-Marke, sind also höherwertiger geworden.“
Leidenschaft für Holz

Wenn auch das Herz von Römmich für Holz schlägt: Es muss nicht immer Parkett sein. Auch Korkböden, Laminat, Designbeläge und Bambus gehören zum Sortiment, kommen zusammen aber nur auf einen einstelligen Umsatzanteil.

Der Verlegebetrieb ist zum größten Teil regional ausgerichtet und erreicht im Einzugsgebiet Göttingen einen Umkreis von 35 km. Am Lager werden je nach Auftragslage zwischen 3.000 und 5.000 m² vorgehalten. Die Kundschaft ist zum größten Teil privat (70 %). „Im Objektbereich, der früher gut die Hälfte des Umsatzes beansprucht hat , verlieren wir häufig die Ausschreibungen, weil hochwertiges Denken dem Spargedanken zum Opfer fällt“, musste Römmich erfahren. Aufgeben will er das Segment aber nicht, sondern plant, innerhalb des Betriebes eine separate Objektabteilung zu gründen.

Kundschaft erhält Parkettum auch durch gegenseitige Auftragsvermittlung einer Werbegemeinschaft mehrerer Handwerker unter dem Slogan „Gesund & Sauber“.

Frischer Wind in einer konservativen Branche

Im Internet, so die Erfahrung, wird der Betrieb weniger über den Begriff Parkett als vielmehr über das Keyword Parkettverlegung gefunden. Online kommen ca. vier bis sechs Anfragen pro Woche. Bewusst gibt Römmich weder auf seiner Website, noch am Telefon Preise an. „Ein Verbraucher, der nur anfragt, was das Abschleifen seines Bodens kostet, ist nicht unsere Zielgruppe“, sagt er selbstbewusst. „Der Kunde wird in unsere Ausstellung eingeladen. Wir wollen nicht gleich zur Beratung zu ihm nach Hause.“

Die Homepage ist ansprechend aufgemacht, mit vielen Informationen und großzügigen Bildern. Als Besonderheit pflegt Römmich jeden zweiten Dienstag einen Blog, der persönliche Geschichten, fachliche Infos, Messeberichte, Referenzprojekte und die Aktivitäten als Sponsor der Bundesliga-Basketballtruppe BG-Göttingen verbreitet. „Wir haben viele Videos gedreht, die auf unserem eigenen Youtube-Kanal laufen und auch in den Blog integriert sind.“

Römmichs Betrieb ist ein durch und durch zeitgemäß ausgerichtetes Handwerksunternehmen. Dafür gab es bereits 2016 einen Preis. Die Auszeichnung mit dem Top-100-Siegel unter der Begründung: „Parkettum Römmich bringt frischen Wind in eine konservative Branche.“hs

Bestes Parkettfachgeschäft im Handwerk des Jahres 2017
Parkettum Römmich
Wagenstieg 12
37077 Göttingen
eMail: info@parkettum.de
Internet: www.parkettum.de
Telefon: 0551 – 30 70 24 0
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