Schreinerei Josef Eham GmbH - Bester Geschäftsumbau (Handwerk) 2015
Eham, Hausham

Eham, Hausham

Die gläserne Manufaktur

Viel Handarbeit ist nötig, um aus gebrauchtem Eichenholz Fußböden werden zu lassen, Böden mit einem Charakter, der eine lange Lebensgeschichte widerspiegelt. Josef Eham im oberbayerischen Hausham produziert solche Parkettdielen vor den Augen seiner Kunden. Seit dem Umbau der Ausstellung im Obergeschoss der Schreinerei können Besucher durch eine riesige Glasscheibe verfolgen, wie in der Werkstatt mit Holz und Maschinen hantiert wird. Dieses besondere Konzept, das die Jury auf Anhieb überzeugte, wird mit dem Parkett Star 2015 für den besten Geschäftsumbau im Handwerk ausgezeichnet.

Eham, Hausham
Schwarze Wandschränke und Auszüge bringen die Holzmuster sehr edel zur Geltung.
Die Schreinerei Eham im Tegernseer Land geht mit einem Vier-Säulenprinzip „Boden – Küche – Schreinerei – Innenarchitektur“ einen eigenen Weg. Die vier Bereiche sind innerbetrieblich getrennt, verzahnen sich aber während der Planung der Innenarchitekten. Inhaber Josef Eham positioniert seinen Betrieb zwischen dem klassischen Parkettleger mit Bodenbelagsstudio und einem Einrichtungshaus. Er sieht sich als Parkettproduzent, Händler und Parkettleger. Vom Handel hebt er sich ab durch handwerkliches Können, und gegenüber dem Handwerk ist er mit seiner Produktion und dem Handel im Vorteil. Dieser hohe Anspruch ist deutlich im Logo verankert: Eham - aus anderem Holz.

Mit dem Umbau und der Erweiterung der Ausstellung von 150 auf 600 m² hat der Schreinermeister ein Umfeld geschaffen, das ihm sowohl den Verkauf erleichtert als auch die anderen drei Säulen des Unternehmens gleichermaßen berücksichtigt. Beratungsmuster stehen nun griffbereit, ohne das Auge zu überladen. Dreihundert Holzoberflächen als Musterplatten von 80 x 120 Zentimeter sind in schwarzen Wandschränken mit Auszügen untergebracht. Die schwarze Farbgebung wirkt edel und bringt neutral die Farbe der Holzmuster zur Geltung. Ein Schieberegal mit Handmustern verdeutlicht die Unterschiede der machbaren Parkett-Oberflächen: Geschliffen oder strukturiert, geölt oder gewachst. Lackiert wird bei Eham nicht, da „Lack die natürliche Wirkung des Holzes beeinträchtigen würde“. Öle und Wachse verleihen dem alten Eichenholz zudem einen unverkennbaren Charakter.

Der große Holztisch bietet viel Platz für Beratungsgespräche und zum Vergleichen nebeneinander gelegter Muster. Optisch und akustisch ist dieser Besprechungsbereich durch eine Stellwand von der weiteren Ausstellung getrennt. Auf der Rückseite des Raumteilers werden Verlegemuster gezeigt, außerdem auch die von Eham selbst gefertigten Oberflächen aus schon einmal verbautem Eichenholz. Das Rohmaterial kauft der Inhaber europaweit ein: Abbruchhäuser oder wettergegerbte Scheunen sind dabei bevorzugte Objekte. Verarbeitet wird das Altholz dann zu Massivdielen oder zu Deckschichten für dreischichtiges Parkett. Maserungen und Risse im Holz treten als Lebenslinien hervor, die das Alter oder die Art der Vornutzung erkennen lassen. Sie müssen bei der Bearbeitung in der Oberfläche erhalten bleiben. Überformate gehören ebenfalls zum Exklusivangebot bei Eham.

Eham, Hausham
Boden / Küche / Schreinerei / Innenarchitektur stehen für das Vier-Säulen-Prinzip der Schreinerei Eham.
Für den Werterhalt von Holzböden ist eine qualifizierte Pflege wichtig. Als Parkettprofi weiß Eham, wie diese Oberflächen in Farbgebung und Finish zu regenerieren sind. Diese Dienstleistung ist noch eine Nische, die Eham mit seinem Betrieb künftig weiter ausbauen will. Zumal sich ein Parkettleger mit dem Einsatz geeigneter Pflegeprodukte und der Handhabung besser auskenne als ein Gebäudereiniger. Parkettleger könnten auch ein in die Jahre gekommenes Parkett so behandeln, dass die Oberfläche wieder wie neu aussehe.

Panoramablick von der Ausstellung in die Produktion

Die vielen Arbeitsschritte, die bis zum fertigen Holzboden nötig sind, kann der Kunde jetzt durch eine riesige Glasscheibe von der Ausstellung aus beobachten. Der Maschinenlärm ist dank der schalldichten Konstruktion ausgeblendet. Vorbild für diesen Blick hinter die Kulissen seines Handwerksbetriebs ist für Josef Eham die gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden, wo das Exklusivmodell Phaeton vor den Augen der Besucher produziert wird. Die offene Schreinerei soll dem Kunden einen engeren Bezug zum Werkstoff Holz vermitteln und die handwerkliche Arbeit erlebbar machen.

Während im Ausstellungsbereich Parkett ein Bodenbelag in grauer Betonoptik verlegt wurde, liegen eine Stufe tiefer in der Galerie zur Werkstatt raumlange Eiche-Dielen. Die 10 m langen und 30 cm breiten Dielen werden zudem auch als Wandbekleidung genutzt. Nach dem Betonboden im Hauptbereich gefragt, erklärt Josef Eham, hier wäre jede Holzoptik falsch gewesen. Das Ausstellungskonzept sollte möglichst neutral bleiben, um die Wirkung der Holzmuster nicht zu stören. Im angrenzenden Bereich der Galerie jedoch tritt der wohnliche Charakter im Vordergrund - mit einem Küchenblock in der Mitte, der gepolsterten Sitzbank vor der großen Panoramascheibe zur Werkstatt und mit Wohnaccessoires. Muster für Türen und Fenster sind hinter hohen schwarzen Wandauszügen verborgen. Im Übergang von der Bodenbelagspräsentation zum Küchenbereich befindet sich das Bemusterungsboard für den kompletten Innenausbau. Eine Vielzahl von Farb- und Oberflächenmuster für Mobiliar und Polsterbezüge bieten schier unbegrenzte Möglichkeiten.

Für die richtige Beleuchtung in der Ausstellung und im Werkbereich investierte Josef Eham in LED-Lampen und in ein Cat-System zur Lichtsteuerung per Tablet-PC. So versetzen die Linsen-Lampen von Tobias Grau und die Leuchten von Occio jeden Bereich in eine individuelle Lichtstimmung. Die bisherigen Stromfresser passten zudem nicht mehr in die ökologische Denkweise des Schreinermeisters.

Einzugsbereich mit hoher Kaufkraft

Das Interesse und die Leidenschaft für die Holzbearbeitung weckte der Großvater, der eine kleine Werksatt hatte und mit seinem Enkel dort werkelte. Mit der Ausbildung zum Schreinermeister wurde die Neigung professionalisiert. Im Jahr 1985 gründete Josef Eham sein Unternehmen und 2001 entstand der Neubau in Eckert 24 bei Hausham. Seit 2005 gibt es die Ausstellung, die 2013 dann in seiner jetzigen Exklusivität umgebaut wurde. Kompetenz und Ideenreichtum des Eham-Teams beweisen sowohl die Ausstellung als auch das Bauwerk an sich. Modern mit Holzfassade steht es in der Vorgebirgslandschaft. Viel Glas lässt natürliches Licht ins Innere. Und beim Eintritt empfängt den Besucher der unverkennbare Geruch nach gesägtem Holz. Mit den dekorativen Elementen auf dem Weg zur Ausstellung begreift er Holz als lebendigen Werkstoff mit einer zeitlosen Schönheit.

Der durchaus betuchten Kundschaft vorwiegend aus der Region Tegernsee, Schliersee, Starnberg, München oder Kitzbühl bietet Eham hier Beratung auf Augenhöhe. Auch Architekten und Bauträger sind begeistert von dem Konzept.

Bester Geschäftsumbau (Handwerk) des Jahres 2015
Schreinerei Josef Eham GmbH
Eckart 24
83734 Hausham
eMail: info@eham.de
Internet: www.eham.de
Telefon: 08026 9747 0
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