Herrmann Parkett.Möbel.Räume. - Vorbildliche Gewerke übergreifende Kooperation 2014
Herrmann Parkett.Möbel.Räume, Bürgstadt
Zusammenarbeit schafft reibungslose Übergänge am Bau
Eine Gewerke übergreifende Kooperation funktioniert, wenn alle Beteiligten zusammen passen. Der Weg zu einem einheitlichen Niveau in der Auftragsabwicklung ist steinig und lang. "Meister-im-Handwerk" mit sieben unterschiedlichen Gewerken am Bau haben es geschafft und bieten Leistungen aus einer Hand. Initiator und Gründungsmitglied Udo Herrmann von Herrmann Parkett.Möbel.Räume. in Bürgstadt hat die Mitglieder mit Schulungen auf einen einheitlichen Standard für die Auftragsabwicklung trainiert. Herrmann Parkett.Möbel.Räume. erhält deshalb den Parkett Star für vorbildliche Gewerke übergreifende Kooperation.
Herrmann-Kunden kommen überwiegend aus dem Raum Miltenberg, etwa ein Viertel reist aus dem Rhein-Main-Gebiet einschließlich Frankfurt an.
Renovierungen werden oft hinausgezögert, weil der Bauherr beim Zusammenspiel von mehreren Gewerken eine lange Bauphase oder den Aufwand scheut. Probleme sind oft die Schnittstellen zwischen den einzelnen Handwerksbetrieben. Udo Herrmann, Inhaber von Herrmann Parkett.Möbel.Räume. in Bürgstadt, sah darin eine Marktlücke, die sich mit einer direkten Zusammenarbeit einzelner Gewerke schließen lässt. Zugleich bringt eine Kooperation jedem Partner Synergieeffekte in der Kundenakquise.
Voraussetzung für eine funktionierende Zusammenarbeit ist nach der Erfahrung des Gründungsmitglieds und Vorstand von Meister-im-Handwerk, dass alle Kooperationspartner qualitativ und leistungsmäßig auf einem Niveau liegen, auch die Kundenstruktur muss zusammenpassen. Auf dem Weg zum Erfolg kann es nötig sein, auch mal die Partner zu wechseln, denn eine Kooperation wird am schwächsten Glied gemessen. "Bei uns hat es fünf Jahre gedauert, bis wir uns gefunden haben", resümiert er.
In dem Verein "Meister-im-Handwerk" haben sich inzwischen sieben Gewerke in Bürgstadt zusammengeschlossen, die bei Aufträgen zusammen arbeiten und seit 2009 eine gemeinsame Ausstellung unterhalten. Mitglied sind je ein Betrieb für Malerei, Elektrotechnik, Haustechnik, Fliesen, Parkett, Metallbau und Gartengestaltung. Wobei Udo Herrmann als Schreinermeister mit seinem Betrieb zugleich den Part Möbelschreinerei mit abdecken kann. Als begeisterter Fotograf fertigt er auch die Bilder zur Gestaltung der Internetseite und der Werbemittel.
In der Kooperation gilt: Wer den Auftrag holt, ist Ansprechpartner und übergibt die Rechnungen an den Endkunden. Jedes ausführende Gewerk reicht dazu seine Einzelabrechnung der Leistungen ein und haftet auch für etwaige Gewährleistungsansprüche. Die Vorgehensweise beim Kunden ist für alle Mitglieder gleich. Der Bauherr erhält einen Kooperations-Ordner mit einem Leistungsverzeichnis der Gewerke, einer Kostenschätzung der geplanten Maßnahme sowie einem Bauzeitenplan für die ganze Bauphase. Auf dieser Basis findet dann die Baubesprechung statt. Sonder- oder Änderungswünsche werden zusätzlich berücksichtigt und in einem detaillierten Angebot erfasst. Die Kosten für die Bauleitung sind separat aufgeführt. Dieser Extraposten steht dem bauverantwortlichen Betrieb allein zu. Die Preise der Einzelpositionen bleiben damit transparent, auch für einen Vergleich mit anderen Kostenvoranschlägen.
Zur Kundschaft zählen meist Privatkunden, aber auch Geschäftskunden mit Objekten bis 500 m2. Einzugsgebiet ist vorwiegend der Landkreis Miltenberg, ein Viertel der Kunden kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet einschließlich Frankfurt. Gerade dort ist die reibungslose Zusammenarbeit der Handwerksbetriebe aus verschiedenen Gewerken sehr gefragt. So entstehen z.B. auch komplette Ladenkonzepte und aufwendige Messestände.
In der Außenwirkung treten die Kooperationspartner mit dem Logo Meister-im-Handwerk plus eigenem Namen auf, etwa auf der Berufskleidung, den Abdeckmaterialien oder im Schriftverkehr. Der Verein unterhält eine gemeinsame Webseite mit Verlinkung zu den einzelnen Firmen. Zudem hat jeder Mitgliedsbetrieb auch Visitenkarten der Partner im Auto und kann für eine weiter gehende Maßnahme seine Kollegen empfehlen. Ebenso legt jeder Betrieb bei Angebotserstellung individuell Flyer und Referenzobjekte mit Hinweis auf die Kooperation bei. Die Kunden sind für diese Hinweise meist dankbar und vergeben zusätzliche Aufträge, verbunden mit dem Service aus einer Hand. Bei Herrmann Parkett werden bis zu 50 Prozent der Aufträge mit einem Partner zusammen ausgeführt, 30 Prozent kommen über die Kooperation.
Für die Beratung im Vorfeld nimmt sich Udo Herrmann viel Zeit, fragt strategisch Kundenerwartungen und Budget ab. Dann stehen Themen wie Qualität und Gestaltung im Innenausbau im Vordergrund. Er hat bei Ortsterminen auch den Musterkoffer für Wandfarben dabei. Meist sind mit dem Wechsel des Bodenbelags auch die Wandgestaltung und die Heimtextilien zu erneuern. Mitunter erwachsen daraus dann ganze Raumkonzepte inklusiv Mobiliar, womit er bereits die Leistungen eines Innenarchitekten übernimmt.
Die Herrmann-Ausstellung: Großzügig, hell und mit viel Platz für Beratungsgespräche.
Ein Steckenpferd des Handwerksmeisters ist die effiziente Betriebsorganisation. Er hat dazu Checklisten und Formulare für alle wiederkehrenden Arbeiten erstellt. Auch die Mitgliedsfirmen der Kooperation bedienen sich der Vorlagen, wodurch die Zusammenarbeit in vielen Punkten vereinheitlicht und damit leichter wird. In seinem Betrieb hat er alles vorbildlich durchorganisiert. "Es muss reibungslos laufen, damit ich Zeit für neue Ideen habe", unterstreicht Herrmann. Die Zahl der Arbeitsblätter füllt inzwischen einen dicken Ordner, den er auch bei Vorträgen zur Betriebsorganisation kommuniziert. Hier werden beispielsweise beim ersten Kundenkontakt viele Punkte abgefragt, damit eine nachfolgende Beratung oder ein Ortstermin auf der Baustelle möglichst effizient und für alle gewinnbringend verläuft.
Für jede Baustelle wird eine eigene Mappe mit Barcode angelegt, die an der Organisationswand bereit steht. Darin sind alle Kundeninformationen, Pläne, Skizzen oder Abnahmeprotokolle enthalten. Zur Zeiterfassung für den Auftrag scannt der Mitarbeiter nur noch den Barcode und ist im Zentralrechner für die Bausstelle eingeloggt. Damit ist nicht nur eine Automatisierung bei der Abrechnung möglich. Der Chef und alle acht Mitarbeiter in der Produktion, darunter ein Parkettlegermeister und drei Auszubildende sind via Smartphone in Echtzeit untereinander vernetzt. Ein Vorteil bei der Terminplanung. Das Büro unter der Leitung von Birgit Herrmann oder die Mitarbeiter selbst können auf den Terminplan zugreifen und Termine sofort verbindlich buchen, so dass ein zeitraubendes Nachtelefonieren überflüssig ist.
Sein Ziel ist, mit internen Schulungen alle Kooperationskollegen auf den gleichen Standard in der Betriebsorganisation zu bringen. Geplant ist auch eine Internetplattform, auf der tagesaktuell für alle Kooperationspartner zugänglich Baustelleninformationen eingestellt werden.
Vorbildliche Gewerke übergreifende Kooperation des Jahres 2014