Wilfried Husnik GmbH - Vorbildliche Gewerkeübergreifende Zusammenarbeit 2013
Wilfried Husnik GmbH, Hannover
Gemeinsam sind sie stärker
Die Wilfried Husnik GmbH aus Laatzen bei Hannover bietet ihren Kunden eine Beratung weit über die Fußbodenbeläge hinaus. Dazu haben sich die Parkettleger mit 12 weiteren Handwerksbetrieben aus Ausstattungsbranche, dem Bauunternehmen Hannover Haus GmbH und mehreren Architekten zu „Werkart“ zusammengeschlossen, so dass im Wortsinne Komplettangebote möglich sind. Für diese Kooperation wird die Wilfried Husnik GmbH mit dem Parkett Star 2013 ausgezeichnet.
Die Kooperation lohnt sich nicht nur für die Kunden, sondern auch für die teilnehmenden Betriebe. „Werkart generiert etwa 25 Prozent unseres Umsatzes“, sagt Sascha Husnik. Und zwar überwiegend die „Sahnestücke“. Werkart ist in Räumen des Möbelhauses Hesse in Garbsen untergebracht. Damit sind die Ausstellungsräume über Bundesstraßen und Autobahn gut zu erreichen, Parkplätze sind reichlich vorhanden und einrichtungsinteressierte Kunden müssen weder eine große psychologische Schwelle überwinden noch einen weiten Weg zurücklegen, um vom Möbelaussuchen zu den Ausstattungsspezialisten zu gelangen. Gemeinsame Werbung oder Ausstellungen – zum Beispiel hannoverschen Stadtzentrum in Räumen der Sparkasse – tun ein Übriges. Für Husnik ist damit ein kleines Kunststück möglich: Mit sieben kaufmännischen Mitarbeitern können drei bis vier Standorte besetzt werden: Sowohl in der Dauerausstellung in Garbsen als auch auf dem Gemeinschaftsstand der Messe "infa" teilen sich die Werkart-Partner die Aufgaben, so dass nicht alle Betriebe durchgängig vor Ort vertreten sein müssen.
Klein aber fein: 50 m2 Ausstellungsfläche hat der Parkettbetrieb in den Werkart-Räumen in Garbsen.
Die Konsequenz: Die Besucherströme werden stabiler. „Das ist aber auch sehr vom Marketing abhängig. Es hat viel Zeit gekostet, dabei den richtigen Weg zu finden“, erinnert sich Sascha Husnik, der 1999 ins Unternehmen eintrat und mit seinem Bruder Oliver die vierte Generation im Familienbetrieb vertritt. Mit dem Erfolg von Zeitungsanzeigen ist er sehr zufrieden, aber es habe „Lehrgeld gekostet“, die optimale Platzierung in den richtigen Medien zu finden. Und „Annoncen allein bringen es auch nicht.“ Werk-art geht dabei auch mal ungewöhnliche Wege. Wenn Parkplätze reichlich vorhanden sind, die Ausstellungsräume luftig und großzügig bemessen, die stillen Örtchen Kapazität auch für größere Besucherströme haben, dann… kann man ja auch mal zum Swingkonzert einladen. Und ganz dezent findet sich auf der Rückseite der CD des Knut-Richter-Swingtetts ein im Stil angepasster Aufkleber mit den Werkart-Betrieben. Motto: „15 Partner – 1.000 Ideen“. Das muss man erst mal schaffen – mit der Werbung auf den Wohnzimmertisch und ins CD-Regal. Aktuell stellt der Pop-Künstler Burkhard Kern seine Bilder in den Werkart-Räumen aus.
Werkart gibt es jetzt seit fünf Jahren. Die Wilfried-Husnik GmbH gehört zu den Gründungsmitgliedern. Auf knapp 2.000 Quadratmetern sind acht Wohnbilder aufgebaut, die Vorstellungen von perfekt eingerichteten und ausgestatten Räumen vermitteln. Dazu kommen die Fachausstellungen der Partnerbetriebe. Geöffnet ist Montag bis Sonnabend von 10 bis 19 Uhr, an jedem dritten Samstag im Monat bieten die Mitglieder einen Planungstag. „Ideal ist es, wenn ein Kunde mit seinem Architekten kommt und auch die Pläne mitbringt“, erläutert Sascha Husnik. Die Werkart-Partner erstellen dann eine Collage aus möglichen Material-und Farbkombinationen, die fotografiert wird, so dass auch für den Kunden spätere Betrachtungen ohne Aufwand jederzeit möglich sind. „Die Angebote und Rechnungen erstellt jeder Partner selbst“, berichtet Husnik. Auf diese Weise seien auch Gewährleistungen klar geregelt. „ Aber bei einem Auftrag stimmen wir die Termine untereinander ab, auch wenn es Terminänderungen geben sollte. Das vermeidet Verzögerungen und Mehrkosten.“
Sascha, Jürgen und Gerda Husnik (Oliver Husnik war bei der Aufnahme im Urlaub) sowie Sandra Sattenberg als kaufmännische Mitarbeiterin und Parkettlegermeister Markus Lindenberg (v.l.n.r). beraten Kunden am Firmensitz in Laatzen.
Beim Betrieblichen hat Husnik ein ganz einfaches Konzept. Mit großenteils selbst ausgebildeten Mitarbeitern in regelmäßig modernisierten Ausstellungsräumen eine gute Beratungsleistung bieten. „Kunden erkennen oft die Qualitäten eines Produktes nicht und schätzen auch ihre Anforderungen mitunter falsch ein. Dann kommt unsere Erfahrung ins Spiel.“ Welche Oberflächen und Schnitttechniken sind am besten geeignet, welches Material. „Es muss ja nicht immer Parkett sein. Ein Kunde, der Parkett auch in der Küche haben wollte, war sehr überrascht, dass wir ihm eine passende Optik im besser geeigneten Kunststoff anbieten konnten“, erinnert sich Sascha Husnik. Bei den Zulieferern will er flexibel bleiben und nicht nur auf einen Hersteller setzen, mit einer Ausnahme. „Bei Klebstoffen experimentieren wir nicht mehr und bleiben bei Henkel“, sagt er bestimmt. Ein paar Cent zu sparen lohne sich nicht, wenn bei der Haltbarkeit der Ruf des Verlegebetriebes auf dem Spiel stehe. „Und wir behalten die Bodenhaftung. Der Markt in Hannover ist regional begrenzt und hart umkämpft. Wenn jemand zwölf Quadratmeter Schlafzimmerboden in mehreren Schritten abgeschliffen haben möchte, dann machen wir das.“ Das Konzept funktioniert jetzt schon seit fast 70 Jahren, denn wenn der Schlafzimmerboden wieder glänzt, folgt oft auch ein Auftrag für den Rest der Wohnung. Husniks konnten sich so auch Kundenbindungen über Generationen erarbeiten und planen schon wieder die nächste Modernisierung. „In Maßen, aber regelmäßig investieren“, sagt Sascha Hunsik. Werkart soll als nächstes dran sein.
Vorbildliche Gewerkeübergreifende Zusammenarbeit des Jahres 2013