Carl Jensen - Bester Betriebsumbau 2012
Carl Jensen, Hamburg
Bester Betriebsumbau
Das Hamburger Traditionsunternehmen Carl Jensen setzt kontinuierlich auf innovative Konzepte. Jetzt wurde die Präsentationsfläche für den Kunden um 30 Prozent vergrößert und das Musterangebot zugleich mehr als verdoppelt. Drei Viertel der neuen Verkaufsflächen von 1.000 m² sind dem Thema Parkett gewidmet.
Wer Vor knapp fünf Jahren sind Sven und Jörg Meyer mit ihrer Firma Carl Jensen an die Osterfeldstraße gezogen und haben dabei ihre Verkaufsfläche von 50 auf 700 m² steigern können. Viel Lob und Anerkennung ernteten die beiden schon damals für das Ausstellungskonzept, das die Handschrift des Hamburger Design-Büros BFGF trägt. Die jetzige Erweiterung um 300 m² und der Umbau des Kernbereichs für die neuen Musterboardschränke haben die beiden mit eigenen Ideen umgesetzt. Dabei verzichteten sie weiterhin auf eine Möblierung der Ausstellungsbereiche. Jede Möbelvariante birgt die Gefahr, dass sie den Geschmack des Kunden verfehle, betont Jörg Meyer. Stattdessen werde regelmäßig der trendigste Boden verlegt, was zu kontinuierlichen Veränderungen im Showroom führe.
Sven und Jörg Meyer (r.) freuen sich über den Parkettstar“.
Die neuen Ausstellungsschränke enthalten je 20 „Musterboards“. Das sind ein Meter lange Parkettmuster, die der Kunde selbst in die Hand nehmen kann. „Unser Kunde wünscht große Formate, um sich intensiv damit befassen zu können“, sagt Jörg Meyer. Holzarten ließen sich zwar in handtellergroßen Mustern vorführen. Der Kunde könne die Wirkung in der Fläche aber so nicht ausreichend beurteilen.
Großzügige Gestaltung prägt die erweiterte Ausstellung. Gealtertes Eichenparkett im Fischgrät-Muster lädt zum Begehen ein, weitere Parkettflächen sind wirkungsvoll von einem Fries aus Sisalteppich oder Kunststoff-Designbelägen eingefasst. Damit der Kunde sich nicht bücken muss, „läuft“ Parkett die Wände hinauf, bildet „Parkettfamilien“, die sich in den neun Musterboardschränken wiederfinden. Insgesamt führt Jensen Parkett von fünf Herstellern: Weitzer, „Chéne de lést“, Jaso, Adler und Boen.
Bei den Herstellern, die noch keine Musterboards anbieten, bleiben die Meyers vorerst bei ihrem alten Prinzip der selbst gefertigten Mustertafeln. „Die Kunden nehmen gern zwei bis drei Muster übers Wochenende mit“, berichtet Jörg Meyer. Da stoße das Konzept mit eigenen Tafeln allerdings an seine Grenzen. Sie könnten nicht unbegrenzt gefertigt werden und schon gar nicht in all den Varianten, die der Markt biete. Deshalb sieht er die Lösung mit den von der Industrie gelieferten „Musterboards“ zum Mitnehmen als hervorragende Verkaufsunterstützung.
Die neuen Musterboardblöcke enthalten hunderte von Parkettvarianten.
Der Showroom bietet Nischen für diverse zusätzliche Themenbereiche, die sich dem Kunden eröffnen: Naturbeläge und Teppich für „Home“-Kunden sind sauber getrennt von denen der „Objekt“-Kunden, ein „Linoleumtunnel“ zeigt die regenbogenartigen Farbvarianten dieses Materials, PVC- und CV-Beläge finden sich in einem weiteren Raum. Nur Laminat wird etwas stiefmütterlich behandelt, obschon vorhanden. Es sei gegenüber Parkett zu fußkalt und anfällig gegenüber verschütteten Flüssigkeiten, sagen die Meyers. Dafür ist eine weitere Nische den Landhausdielen gewidmet, ein Raum zeigt Bambusparkett mit Fries und gerahmten Varianten an der Wand und selbst die Mitarbeiterräume werden genutzt, um fertig verlegte Bodenbeläge zu präsentieren. Elektronische Medien ergänzen die Präsentation. Auf großformatigen Fotos kann dort Parkett in der stimmungsvollen Atmosphäre lichtdurchfluteter möblierter Räume erlebt werden. Die Kunden können sich dazu auf einer Empore in eine rote Wohnzimmerkombination setzen, die mit der roten Wand am Eingang korrespondiert.
Damit nicht genug: Die Musterflächen sind teils schwimmend verlegt, teils auch vollflächig geklebt. So kann der Kunde den Tritt- und Raumschall beider Verlegearten vergleichen. Außerdem soll er die Strapazierfähigkeit von Parkett testen. Auf entsprechend gekennzeichneten Flächen darf Wein verschüttet werden oder es darf sogar mit der Drahtbürste auf dem Holz gekratzt werden. „Holz ist etwas fürs Leben, sehr wertig. Eine gute Präsentation muss Kunden in die Lage versetzen, alles ausprobieren zu können“, sagt Jörg Meyer. Und Bruder Sven ergänzt: „Die Vielfalt unseres Angebots müsste eigentlich jeden Kunden zufriedenstellen und ihn veranlassen, bei uns zu kaufen.“
Bester Betriebsumbau des Jahres 2012