Holzland Wischmann - Bester Internet-Auftritt Handel 2013
Holzland Wischmann, Witten
Wie man den Online-Kunden zum Kauf im Holzmarkt bewegt
Wer über das Internet Geschäfte machen will, muss auf seiner Website Kompetenz ausstrahlen. Ein überschaubares Produktsortiment ist nicht falsch, und kompletter Verlegeservice macht dem Kunden die Entscheidung leichter. Vor allem aber muss der Online-Auftritt täglich gepflegt und auf aktuellsten Stand gebracht werden. Holzland Wischmann erfüllt alle diese Komponenten und hat sich damit den Parkett-Star für „Besten Internet-Auftritt Handel“ verdient.
Die Holzland-Farben sind ausgebleicht, doch innen wartet eine moderne Fußbodenausstellung. Und spätestens zum 50jährigen Jubiläum 2016 wird die Fassade von Holzland Wischmann ein „Update“ erhalten. Am Standort Witten führt Marc Wischmann das gleichnamige Geschäft in zweiter Generation. Betrachtet man den Stammbaum, ist die Familie schon seit fünf Generationen im Holzgeschäft. Ein Sägewerk machte den Anfang, später gab es einen Platzholzhandel in Herbede-Zentrum, dann zog der Betrieb nach Witten. Hatten ursprünglich sogar Kant- und Schnittholz für den Dachbau zum Sortiment gehört, legte man als Gründungsmitglied von Holzland ab 1985 das Augenmerk auf den Einzelhandel.
Sich konsequent dem Markt anzupassen, diese Fähigkeit hat Marc Wischmann geerbt. Früh hat der junge Unternehmer die Möglichkeiten des World Wide Web ausgelotet. Als es noch keine Parkettstores im Internet gab, vermarktete er bei Ebay bereits Fußböden, vor allem Exoten wie Jatoba und Merbau. Dann wurde eine eigene Homepage konzipiert, zunächst noch ganz einfach. Es folgte der Versuch mit einem selbst entwickelten Online-Shop. Richtig professionell wurde es 2011. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung überarbeitete Wischmann den Internet-Auftritt in Gemeinschaft mit Holzland. Ende 2011 ging das Ergebnis online und wurde auf der Domotex 2012 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Holzland bietet seinen Mitgliedern erprobte Internet-Tools für einen gelungenen Online-Shop. Die Module sind standardisiert, können aber individuell auf die Strategie des Standorts angepasst werden kann. Genauso ist es in Witten geschehen. „Wir wollten das, was wir immer schon verfolgt haben, konsequent im Internet fortsetzen“, sagt Marc Wischmann. „Vor zehn Jahren haben wir uns auf Fußböden, Türen und Gartenholz spezialisiert und alle anderen Holzhandelsprodukte bis 2011 auslaufen lassen.“
Internet-Besucher soll in die Fachausstellung kommen
„Viele glauben, Internet bedeute immer billig, aber das stimmt nicht“, sagt Marc Wischmann, der auch WPC erfolgreich vermarktet
Diese klare Positionierung zeigt Wischmann auch im Internet. Verwendung von guten Bildern und Konfiguratoren, wie das Holzland-Bodenstudio, sollen den Kunden inspirieren und Entscheidungshilfe geben. Allein damit ist es aber nicht getan. Eine erfolgreiche Online-Strategie erfordert Beachtung vieler Faktoren. Marc Wischmann verrät, welche: „Zunächst kann man keine hochwertigen Produkte ohne zugehörige Dienstleistung verkaufen.“ Das gilt vor allem für das Einzugsgebiet des Standortes. Die Holzland Wischmann Webpage ist auf die Region ausgerichtet und präsentiert sich als professionelles Fachgeschäft ohne Billigpreise. Seine größte Aufgabe formuliert Wischmann so: „Wie bekomme ich den Kunden, der auf meine Website geht, auch dazu, bei mir zu kaufen?“ Dazu muss die Website Kompetenz zeigen und funktionell sein. Es gilt, Vertrauen zu schaffen und Seriosität auszustrahlen. „Denn manche Menschen haben auch schlechte Erfahrungen mit dem Internet gemacht.“ Um Verbraucher in die Ausstellung zu bringen und dort zu halten, muss man Service bieten. „Sonst stehen die Leute im Laden und googlen am Smartphone, wo sie das Produkt billiger bekommen.“ Verhindern will Wischmann das mit einem umfassenden Paket aus Betreuung und Verlegeservice. Er unterhält, getrennt von der Beratung, eine eigene Abteilung für die Baustellenkoordination vom Aufmaß bis zur Installation. „Es gibt keinen in der Region, der mit unserer Kombination von großer Ausstellung, Beratung und Montage mithalten kann – und das bei angemessenen Preisen“.
Apropos Preis: Verkauft man hochwertige Ware bundesweit im Internet über den Preis, schädigt man seinen eigenen Standort. Preisstrategie und Servicestrategie müssen einheitlich sein. Diese Erfahrung hat Wischmann in ein zweigleisiges Konzept umgesetzt. Denn der Markt für günstigen Fußboden ist da. Doch er bleibt strikt getrennt von der Parkettausstellung im Holzland-Markt Witten. ‚Bodis’ heißt die Discount-Schiene von Wischmann. Sie hat eine eigene Homepage, ist bundesweit ausgerichtet und unterhält zwei eigene Standorte, wo die Beratung vor der Palette stattfindet. Lagerkosten günstig halten, lautet die Devise.
Als dritte Verkaufsschiene hat Wischmann eine Großhandelsstrategie für den Fachhandwerker entwickelt. Mit der neutralen Eigenmarke ‚Natura’, hinter der weder Holzland noch Wischmann zu erkennen ist, wendet sich das Unternehmen an Parkettleger und sogar an Handelskollegen. Ein eigener Produktkatalog zeigt das Sortiment. „Das Ruhrgebiet ist so groß, dass wir nicht überall als Wettbewerber des Fachhandels und Verlegers verstanden werden“, erklärt Marc Wischmann die Möglichkeiten dieses Geschäftsfeldes.
Bei Google immer oben bleiben
Der Erfolg eines Internet-Auftritts lässt sich messen. Verbraucher gehen am Wochenende ins Netz, deshalb ist Montag der Tag, an dem die meisten Aufträge geschrieben werden. Der beste Präsenz-Handel vor Ort im Geschäft läuft am Sonnabend. Marc Wischmann: „Innerhalb weniger Wochen nach unserer Internet-Neuaufstellung stiegen die Verkaufszahlen, Aufträge wurden in der Menge größer und durch die Trennung vom Discount-Geschäft kommen zu 80 % anspruchsvollere Kunden in unsere Ausstellung. Es ist unglaublich, wie schnell das ging.“ Drei neue Parkettleger konnte er in der Folge einstellen. Ständig ist Wischmann auf der Suche nach guten Mitarbeitern, bildet im kaufmännischen Bereich selber aus und will diesen Schritt auch beim Bodenlegen gehen. „Sowohl den Dienstleistungs- wie den Montagebereich möchten wir noch präsenter gestalten.“
Zwar sind immer noch 30 % seines Umsatzes Empfehlungsmarketing – Mund-zu-Mund-Propaganda also – doch das Netz kann Wischmann nicht mehr missen. „Wenn jemand heute einen Bedarf hat, geht er ins Internet, und wenn Du dann oben erscheinst, bist Du im Geschäft.“ Deshalb bleibt er ständig am Ball. Die IT-Technik liegt in den Händen von Holzland und im Hause Wischmann betreuen zwei Studenten als Webmaster den Online-Shop. Und zwar täglich. Webseiteninhalte werden ständig optimiert. Der Aufwand: mindestens eine Stunde Arbeit an vier Tagen in der Woche. Das Ziel: Kunden, die über Suchmaschinen mit relevanten Begriffen nach Holzböden, Türen und Gartenholz suchen, sollen auf Holzland Wischmann stoßen.
Google-Optimierung ist eine Welt mit eigenen Spielregeln. Sie erfordert Fingerspitzengefühl. Die Suchmaschine reagiert empfindlich. Wenn man das Eigenlob übertreibt, sich zu häufig selbst als ‚gut’ bewertet oder andere Tricks probiert, fliegt man schnell aus den Spitzen-Rängen. Bisher hält sich Holzland Wischmann hervorragend. In Witten ist das Fachgeschäft mit relevanten Begriffen wie Parkett, Laminat, Korkboden, Massivholzdiele und Terrassenholz in auf Platz 1. In der Region erzielt das Unternehmen weitere 90 Top-10-Platzierungen und insgesamt war Wischmann zuletzt mit 216 Suchbegriffen auf der ersten Seite bei Google und mit 428 Begriffen unter den Top 20.
Ein Blick aus dem Rückraum der Ausstellung Richtung Eingang. Die Treppe (Hintergrund) führt zu den Terrassendielen.
Weil er weiß, wie Online-Marketing funktioniert, sieht Marc Wischmann Ausbaumöglichkeiten. „Es gibt da Nischen, die noch nicht stark besetzt sind. Wir konnten zum Beispiel WPC über den Discount vermarkten und der Erfolg war gigantisch.“ Auch soziale Netzwerke haben ihre Werbefunktion. Eine Facebook-Seite von Holzland Wischmann ist aktiv, soll aber noch verbessert werden.
Produkte, Einkauf und der Manufaktur-Gedanke
Im Einkauf hat Marc Wischmann schon einiges probiert, hat Ware direkt aus Frankreich und China geholt. „Aber das macht bei unserer Unternehmensgröße keinen Sinn. Wir brauchen jemanden, der vor Ort das Qualitätsmanagement überwacht.“ Für Dreischichtparkett und Vinylböden aus Asien erledigt das Barth, Korschenbroich. Massiv- und Terrassendielen bezieht Wischmann aus der
Zusammenarbeit mit dem Bremer Importhaus Gluud, für das er seinerseits Dreischichtware liefert. Die Holzlandmarke HQ ist in der Ausstellung vertreten. Parador hat seine Displays vor Ort und mit Laminat ist Wischmann mit 95 Dekoren Leithändler der Region für Kronotex. Kork und Linoleum kommen von Amorim.
Grundsätzlich aber ist markenneutraler Verkauf das Ziel von Wischmann. „Mit bekannten Marken kommen wir schwer zurecht, weil die Preise im Netz nicht stabil sind.“ Deshalb hält er Kontakt zu einem kleinen europäischen Hersteller, der Eiche-Landhausdielen in Längen bis 2.700 mm, Breiten bis 220 mm und Dicken bis 21 mm nach Wunsch und Auftrag fertigt. Hier spielt der Manufaktur-Gedanke die entscheidende Rolle. Massivparkett oder werksseitig geöltes Mehrschichtparkett auf Birken-Multiplexträger kann in fast jeder Ausführung mit 27 verschiedenen Farben und Oberflächen geliefert werden – bis hin zu handwerklich gealterten Varianten.
Bester Internet-Auftritt Handel des Jahres 2013