Fußböden Klingels & Söhne - Vorbildlicher Generationswechsel im Handwerk 2024


Fußböden Klingels & Söhne, Duisburg

Tradition wahren und Zukunft gestalten

Fußböden Klingels & Söhne ist ein etablierter Name für Parkettverlegung in der Region der Ruhrstadt Duisburg. Am 11. Januar 2021 übernahm Pascal Klingels in dritter Generation das 1961 gegründete Familienunternehmen von seinem Vater Franz Josef Klingels. Die frühzeitige Übergabe verlief geräuschlos, wenngleich der Nachfolger für ein modernes Handwerk stehen will. Die Parkett Star-Jury ehrt den vorbildlichen Generationswechsel mit dem Parkett Star.

Gute Traditionen soll man pflegen. Und deshalb war es vermutlich kein Zufall, dass Pascal Klingels an einem 11. Januar selbständiger Unternehmer wurde. So wie viele Jahre zuvor schon sein Großvater und später auch sein Vater. Seit nunmehr zwei Jahren führt der junge Parkettlegermeister das Familienunternehmen aus Duisburg erfolgreich in dritter Generation. Seine Eltern Franz Josef und Annette Klingels hatten sich früh entschieden, beizeiten und gut geplant an ihren ältesten Sohn abzugeben und noch ein Leben außerhalb ihres Handwerksbetriebes zu führen. „Wir sind dennoch weiterhin ein Familienbetrieb“, sagt Pascal Klingels. „Meine Eltern kommen gerne ins Geschäft und wir schätzen den gemeinsamen Austausch.“ Franz Josef Klingels ist da, wenn sein Rat gebraucht wird und koordiniert noch die eine oder andere Estrichbaustelle, denn für den 64-jährigen Parkett- und Estrichlegermeister war das Estrichgeschäft immer ein zweites Standbein.

Pascal Klingels fokussiert sich hingegen in erster Linie auf die Parkettverlegung. „Ich bin froh, Teil des Parkett- und Bodenlegerhandwerks zu sein“, sagt der 30-Jährige. Bereits im Alter von 16 Jahren hatte er sich für eine Ausbildung zum Parkettleger entschieden, obwohl er sich damals auch für Informatik interessierte. Nach der Lehre im elterlichen Betrieb sammelte er zunächst einige Jahre Erfahrung als Geselle, bevor er 2017 die Meisterprüfung ablegte. Bis heute führt er seinen Handwerksbetrieb nicht nur vom Schreibtisch aus, sondern versteht sich als Praktiker, ist oft mit seinem Team draußen und kennt die Baustellenpraxis mit ihren täglichen Anforderungen gut. „Ich bin stolz, dass ich ein so hervorragendes Team führen darf“, sagt Klingels. „Wir sind engagiert, fleißig und bemüht, das Parkett- und Estrichleger-Handwerk umzusetzen.“


Meistens wird Parkett verkauft

Fußböden Klingels & Söhne hat in der Region der Ruhrstadt Duisburg viele Stammkunden und gewinnt über Empfehlungen auch immer wieder Neukunden dazu. Die Kundenstruktur mit größtenteils Privatleuten und kleineren Gewerbetreibenden sichert Auftragsvorläufe von zwei bis drei Monaten. Neuverlegungen und Renovierungen halten sich die Waage. „Wir haben die letzten Jahre immer komplett durchgearbeitet“, erzählt Klingels, „dieses Jahr planen wir zum Jahresende zum ersten Mal zwei Wochen Betriebsurlaub, damit die Mitarbeiter etwas entlastet sind.“

Der Innungsbetrieb verlegt überwiegend Parkett aus dem Schwarzwald von Jaso/Trumpf, dazu kommen Massivholzböden von Gunreben. Bei Oberflächenprodukten setzt Klingels auf die Marke Pallmann. Qualität hat für den Fachbetrieb bei jedem Auftrag, egal wie groß, hohe Priorität. Deshalb präsentiert Klingels in seiner Ausstellung, die vor zwei Jahren neu gestaltet und laufend aktualisiert wird, auf 60 m² größtenteils Parkett sowie als Alternative ein Vinylbodensortiment. „Unser Herz schlägt für Parkett, weil es langlebig und nachhaltig ist“, betont der Inhaber. „Ich versuche meinen Kunden immer Parkett zu verkaufen.“ Ziemlich oft scheint dies zu gelingen: Das Familienunternehmen verlegt durchschnittlich rund 70 % Parkettböden, dazu kommen Vinylbeläge, Teppichböden, Sichtspachtelmassen und andere Beschichtungen. Seit einiger Zeit entscheiden sich Kunden neben der beliebten Eiche-Landhausdiele häufiger für einen Musterboden, meistens Fischgrätvarianten, stellt Klingels fest.

Mitarbeitergewinnung und Ausbildung haben Priorität

Als sein Vater ihm das Unternehmen vor zwei Jahren überschrieb, hat er die komplette Belegschaft übernommen. Inzwischen ist das sechsköpfige Klingels-Team etwas jünger geworden, unter anderem weil ein 73-jähriger Geselle in den Ruhestand ging. Die Buchhaltung, früher Aufgabe seiner Mutter, macht Pascal Klingels jetzt selbst und hat bereits einige administrative Abläufe digitalisiert. „Ich werde den Betrieb künftig etwas digitaler aufstellen – die Einführung einer digitalen Buchhaltung und digitale Tageszettel würden vieles ein bisschen einfacher machen.“ Doch das müsse gerade wegen der älteren Kollegen Schritt für Schritt geschehen.

Als Chef sind ihm ein gutes Betriebsklima, ein lockeres Miteinander und Kommunikation auf Augenhöhe mit seinen Mitarbeitern wichtig. „Unser Team funktioniert super“, betont er, „ich kann mir niemanden vorstellen, der hier nicht gut Fuß fasst.“ Die täglichen Aufgaben sind vielseitig und man unternimmt auch mal nach Feierabend etwas zusammen. Gerne würde Klingels weitere Mitarbeiter einstellen. „Wir sind alle gut ausgelastet – es wäre schön, wenn wir ein, zwei Leute mehr wären, die dann aber auch zu uns passen müssen.“


Um den Fachkräftenachwuchs zu sichern, bildet Fußböden Klingels & Söhne immer schon aus – zurzeit zwei Lehrlinge. Darüber hinaus engagiert sich Pascal Klingels, der dem Vorstand der Innung Parkettlegerhandwerk und Fußbodentechnik Düsseldorf angehört, in Sachen Ausbildung inzwischen auch als Lehrlingswart im Gesellenprüfungsausschuss. „Dass ich jetzt auch im Prüfungsausschuss für die Deutsche Meisterschaft dabei sein dürfte, ist für mich eine große Ehre“, sagt der Parkettlegermeister. Über die Innung ist er immer über den Stand der Technik informiert und das Netzwerken und der Austausch mit anderen Fachbetrieben ist für ihn ein Gewinn. Mitunter entstehen sogar Freundschaften.

Perspektivisch strebt der Parkettfachmann die Vereidigung zum Sachverständigen im Parkettleger-Handwerk an. „Die Gutachtertätigkeit ist mein persönliches Ziel. Aber damit lasse ich mir noch Zeit, denn man sollte dafür einige Erfahrung als selbständiger Unternehmer mitbringen – und auch ein gutes Netzwerk für fachliche Recherchen.“ Bis auf weiteres geht es für ihn deshalb vor allem darum, das Familienunternehmen erfolgreich weiterzuführen – so wie es schon sein Vater und sein Großvater gemacht haben – und dem Pakettleger-Handwerk dabei ein modernes Image zu geben. „Nur so können wir junge Menschen für den Beruf gewinnen“, ist Pascal Klingels überzeugt. „Ich wünsche mir, immer Kunden zu finden, die wertschätzen, was wir machen – auch um unsere Mitarbeiter für das Parkettleger-Handwerk zu begeistern.“

Imke Laurinat

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