Wicht Holzhandlung GmbH & Co. KG - Bester Neubau im Holz- und Baustoffhandel 2024
Holzland Wicht, Hückelhoven

Holzland Wicht, Hückelhoven

„Unser USP ist die Ausstellung“


Der 28. April 2023 war ein besonderer Tag für Petra und Stephan Wicht: rund 1000 Tage, nachdem ein Feuer ihren Holzhandel in Hückelhoven vernichtete, eröffneten sie ihren Neubau. Und der ist schon von außen imposant, von innen spektakulär – mit knapp 3.000 m² Ausstellung, einem offenen Raumkonzept über zwei Ebenen und vertikal inszenierten raumlangen Dielen. Die Jury staunte und war sich einig: Das verdient einen Parkett Star.

Ein Foto, das berührt: Ernst und erschüttert stehen Petra und Stephan Wicht vor rauchgeschwärzten Trümmern. In der Nacht zum 5. August 2020 hatte ein simpler Kabelbrand ein Feuer in ihrem Holzhandel in Hückelhoven-Brachelen entfacht, das über das ganze Gelände wütete und große Teile des Unternehmens zerstörte. Es war verheerend, doch für das Paar, das den 1952 gegründeten Familienbetrieb seit den 1990er Jahren führt, stand schon am nächsten Morgen fest: Wir machen weiter.

Zweites Foto, auch das berührt, vor allem, wenn man den Hintergrund kennt: Erleichtert, froh und auch ein wenig stolz lächeln die beiden in die Kamera: Es ist der 28. April 2023 und nach rund 1000 Tagen Planung, Abriss, Neubau feiern sie mit Kunden, Lieferanten und Freunden des Hauses die Eröffnung ihrer neuen Geschäftsräume. „Ja, die Planung und Realisierung unseres Neubaus haben auch viel Spaß gemacht“, sagen Petra und Stephan Wicht heute rückblickend – haben jedoch auch viel Nerven, Arbeit und Durchhaltevermögen erfordert. Zum Beispiel die Auseinandersetzung mit der Versicherung: Erst zwei Monate vor der Eröffnung erfolgte der Vergleich. Dafür erlebte das Paar „extrem viel Solidarität und Hilfsbereitschaft“ von vielen anderen Seiten, etwa vom Kollegenbetrieb Holz Roeren aus Krefeld, der selbst 2012 niedergebrannt war. Wichts mieteten zwei Hallen an und zogen mit ihrer Mannschaft in ein Zelt, das übergangsweise als Ausstellung, Verkaufsraum und Schaltzentrale fungierte.

„Nichts ist geblieben, wie es war“

Parallel liefen Abriss, Konzeption und Neuerrichtung. „Nichts ist geblieben, wie es war“ – die beiden nutzten die Chance, von Grund auf neu und in die Zukunft zu denken. Der ganze Betrieb wurde vom Aufbau her entzerrt. Zwischen den Hallen blieben 20 m Abstand, um den Brandschutz zu verbessern. Der Platz dazwischen ist überdacht, so dass im Trockenen ent-und beladen kann. Für die Profikunden – Holzland Wicht ist zu 88 % großhandelsorientiert – wurden eine 800 m² große, überdachte Abholzone geschaffen und ein 24/7 Abhollager mit digitalem Zugang. Alle Gebäude sind energieeffizient nach KFW 55ee-Standard gebaut, so dass der Holzhandel mehr Energie produziert, als verbraucht wird.

Holzland Wicht, Hückelhoven
Einzigartig und spektakulär: Die knapp 3.000 m² große Ausstellung von Holzland Wicht mit offenem Raumkonzept erstreckt sich über zwei Ebenen mit einer Galerie. Highlight sind die raumlangen 7 m-Dielen, vertikal in Szene gesetzt.

Auch in der Lagertechnik sind Wichts neue Wege gegangen und setzen auf Digitalisierung und Automatisierung. Das neue Plattenlager etwa ist vollautomatisch, „für Boden macht das keinen Sinn“, sagt Stephan Wicht. Alle Waren sind dank wärmegedämmter Hallen optimal gelagert, zugleich wurde die Lagerkapazität deutlich ausgebaut. „Wir sind davon überzeugt, mit diesen Maßnahmen, die anhaltend schwierigen Bedingungen auf den Beschaffungsmärkten kompensieren zu können.“

Über 800 Böden zur Auswahl

Ursprünglich eine Korbmacherei wandelte sich Holzland Wicht später über die Möbelfertigung zum Holzhandel. Heute ist das Unternehmen mit 35 Mitarbeitern eine der ersten Adressen in Heinsberg und Umfeld und der Region zwischen niederländischer Grenze und Nordeifel. Der Schwerpunkt des Geschäftes liegt auf dem Innenausbau, speziell Türen und Parkett, entsprechend sind Tischler und Schreiner die Hauptklientel. Die Visitenkarte von Wicht ist die außergewöhnliche, einzigartige Ausstellung. Das zweigeschossige Hauptgebäude ist komplett barrierefrei und dank taktiler Wegeführung auch für Menschen mit Sehbehinderung erlebbar – eine von vielen wohlüberlegten (Detail-)Ideen. Darin ist mit einer Fläche von knapp 3.000 m² eine der größten und modernsten Ausstellungen im deutschen Holzhandel entstanden.

Wobei nicht allein die reine Größe fasziniert, sondern vielmehr die spektakuläre Architektur, das großzügige Raumkonzept, das sich über zwei Ebenen erstreckt, verbunden durch eine Freitreppe, und als Highlight die raumlangen 7 m-Dielen vertikal in Szene setzt. Das ist einzigartig – und verschlägt einem schier den Atem, wenn man das erste Mal Holzland Wicht betritt. Die Räumlichkeiten sind bewusst im Industrie- und Loftcharakter gehalten: offen bis unter das Dach, mit sichtbarer TGA (technischer Gebäudeausstattung), luftig, klarlinig, eher reduziert gestaltet, mit wohldosierten, geschmackvollen dekorativen Elementen. Eyecatcher gleich im Eingangsbereich ist neben Vertikaldielen eine ebenso hohe, exotisch anmutende Säule mit figurativen Schnitzereien, einst ein Geschenk von einem Holzimporteur. Vor dem Brand stand sie vor dem alten Gebäude, wurde von hinten von dem Feuer angesengt, gerettet und flankiert nun den Treppenaufgang.
Das Erdgeschoss gehört dem ebenso breit- wie tiefgestaffelten Bodensortiment mit über 800 Parkett-, Holz-, Laminat- und Designböden. Außerdem sind dort der Verkaufstresen mit Handwerkertheke, Beratungsmöglichkeiten, eine Kaffeebar und der Zubehörmarkt integriert.

Der Fokus liegt auf dem Produkt. Deshalb hat das Unternehmerpaar zum Beispiel auf die Einrichtung von Themenkojen verzichtet. „So sind wir flexibler, was die Auswahl anbetrifft.“ Um einerseits den Exponaten keine Konkurrenz zu machen, andererseits als Kontrast zum Holz, wurde auf der gesamten Fläche ein neutraler, grauer Industriebetonboden eingebaut. Das ist übrigens im Obergeschoss anders: Dort wurden raumlange Dielen verlegt.

Parkett wird besonders prominent präsentiert: Auf Auszugständern und in eigendesignten Schubladenschränken – nach Themen sortiert – sowie als Mustertafeln an der Wand. Der Holzliebhaber findet bei Wicht alles, was das Herz begehrt: Neben klassischem Dreischichparkett auch Massiv- und Mosaikparkett, Spezialitäten wie Olivenholz- und Bambusparkett, dazu Massivholzdielen, raumlange Dielen, Tafel- und Kassettenparkett sowie eine breite Range an Fischgrätvarianten. Dazu kommen Laminat-, Kork- und Designböden. Das Lieferantenspektrum vereint namhafte Anbieter wie Kährs, Hamberger, Meister, Hain, Berg & Berg, das Holzwerk Decker, HKS, Amorim, Windmöller, Bona und Woca sowie die Holzland-Eigenmarke HQ.

Holzland Wicht, Hückelhoven
Das digitale Bodenstudio macht das Ausstellungserlebnis interaktiv: Mit einem Klick wird fast jeder Boden virtuell im Wunschraum verlegt.

Crossmediales Beratungs- und Einkaufserlebnis

„Wir setzen künftig neben unserer gewohnt riesigen Auswahl auf ein crossmediales Beratungs- und Einkaufserlebnis“, erläutert Stephan Wicht. Das heißt konkret, die analogen Produktmuster vor Ort werden durch multimediale Angebote noch einmal deutlich erweitert. So macht das digitale Bodenstudio interaktiv mit einem Klick fast jeden ausgestellten Boden virtuell im Wunschraum verlegt erlebbar. Im digitalen Türenstudio können über die 160 gezeigten Türen zum Anfassen hinaus über 100.000 weitere Türvarianten in Originalgröße konfiguriert und verglichen werden.

Über die Treppe gelangt man in die obere Etage, die ebenso weitläufig anmutet und durch die Galerie freien Blick nach unten erlaubt. Hier werden die anderen Produktsortimente präsentiert: Hunderte Platten-, Wand-, Decken und Fassadenmuster sowie eine Auswahl von über 150 Terrassendielen, die auch in diesem Bereich Maßstäbe setzt. Abgerundet wird das Angebot mit Strandkörben und Gartenmöbeln. Neu sind massive Eichentische mit verschiedenen Untergestell-Varianten.

Alles in der Ausstellung ist bis ins Detail durchdacht. Ein professionelles Lichtkonzept mit verschiedenen Farben bringt die Produkte optimal zur Geltung. Zugute kommt ihnen auch, dass die ganze Ausstellung befeuchtet wird, so dass eine relativ konstante Luftfeuchtigkeit herrscht. Zugleich sorgt das für ein angenehmes Raumklima.

„Unser USP ist die Ausstellung“, erklären Petra und Stephan Wicht ihr großes finanzielles wie gedankliches Invest „mit unserer Größe können wir kein Kostenführer sein, wir punkten über die Ausstellung“. Wohl wahr, wie sich auch an den Zahlen zeigt: Seit der Eröffnung im April hat das Unternehmen ein leichtes Umsatzplus eingefahren – und das in dem außerordentlich schwierigen Jahr 2023.

Claudia Weidt








Bester Neubau im Holz- und Baustoffhandel des Jahres 2024
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Internet: www.wicht24.de
Telefon: 02462 99099
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