Koncepta GmbH & Co. KG - Bester Geschäftsumbau im Holz- und Baustoffhandel 2024
Koncepta – Bodenwelt erleben, Dresden
Große Liebe auf den zweiten Blick
Innerhalb von nur dreieinhalb Monaten ist der Dresdener Bodenbelagsfachhändler Koncepta mit über 1.000 m² Laden- und Lagerfläche umgezogen. Wie man so etwas schafft ? Mit guten Ideen und einem engagierten Team. Eine herausragende Leistung, befand die Jury und würdigte das Familienunternehmen dafür mit seinem zweiten Parkett Star.
Die Umzugsgeschichte des Bodenbelagsfachhandels Koncepta in den Sigma Techno Park Dresden hat alles, was zu einer packenden Story gehört: eine unglückliche Trennung, eine etwas spröde neue Bekanntschaft, Irrungen und Wirrungen, viele helfende Hände und … ein Happy End.
Aber von Anfang an. Das Familienunternehmen „Koncepta – Bodenwelt erleben“ aus Sachsen wird in zweiter Generation von Daniel Kutzner geführt, seine Frau Julia Kutzner ist für Personal, Controlling und Marketing verantwortlich. Zwei Standorte gehören dazu: Die Zentrale in Lampertswalde bietet im Schwerpunkt Ladenbau-Konzepte und Laminatböden von Kronospan an; im Dresdener Westen besteht seit 2006 ein modernes Groß- und Fachhandelsgeschäft für Bodenbeläge und Innentüren. Untergebracht auf 1.200 m² in einem ehemaligen Autohaus, verfügte es über helle, große Räume, bot einen zusätzlichen Onlineshop und bediente zahlreiche zufriedene Kunden, auch mit den entsprechenden Handwerksleistungen. Alles entwickelte sich bestens … doch dann wurde das Gebäude 2016 verkauft. Der Mietvertrag für Koncepta lief Ende Mai 2023 aus, bis dahin brauchte der Bodenbelags-Spezialist eine neue Bleibe.
Die helle, großzügige, moderne Ausstellungshalle war früher ein enges, unscheinbares Lager voller Kartons.
Erste Reaktion: „Auf keinen Fall!“
Bereits 2017 hielt Daniel Kutzner Ausschau nach zu vermietenden Immobilien oder Grundstücken im Dresdener Westen – denn dort sollte der Fachhandelsstandort bleiben, gut erreichbar im Stadtbereich, nicht auf der grünen Wiese. Gar nicht so einfach, um nicht zu sagen: so gut wie unmöglich. Irgendwann im Jahr 2021 stellte man Kutzner ein etwas unscheinbares Objekt vor: eine Lagerhalle, Baujahr 1967, auf dem Gelände des ehemaligen Transformatoren- und Röntgenwerks Dresden. Nach der Wende war sie in den Dornröschenschlaf gefallen und wurde dann als Zwischenlager für Weihnachtsmarkt-Dekoartikel genutzt. „Die Lage stimmt, das Haus hat einen Industriecharme und bietet ganz andere Möglichkeiten“, lautete die Meinung des Seniors Andreas Kutzner. Die Reaktion seines Sohnes Daniel Kutzner fiel kritischer aus: „Als wir das erste Mal hier drin waren, war alles dunkel und mit Kisten zugestellt“, erinnert er sich. „Ich bin rausgegangen und habe gesagt: Auf keinen Fall!“ Also ging die Suche weiter.
Dann, im Jahr 2022, ein Lichtblick: Die Kutzners fanden ein attraktives Mietobjekt. Sie unterschrieben den Vertrag; der aufwendige Umzug konnte beginnen, oder ? Nein. Der Altmieter hatte gegen die Kündigung geklagt und Recht bekommen. Die Absage an die Kutzners kam am 29. November – ein echter Schlag in die Magengrube. Nun blieben also nur noch sechs Monate, eine neue Bleibe für das Fachgeschäft von über 1.000 m² mit acht Mitarbeitern zu finden, um anschließend den kompletten Umzug zu planen und abzuwickeln – und parallel alle laufenden Aufträge zu bearbeiten. „Es war kurz vor Weihnachten 2022, und wir wussten nicht, wie es weitergehen sollte“, erinnert sich Julia Kutzner.
Umzug in Rekordzeit
Da konnte eigentlich nur noch ein Wunder helfen. Oder aber: kreative Ideen und ein tolles Team. Die Kutzners haben beides. Senior Andreas Kutzner hatte das Industrieobjekt im Techno Park gedanklich nicht aufgegeben und vorausschauend den Kontakt zum Eigentümer und zu den Ämtern aufrechterhalten. Gemeinsam mit Sohn Daniel und dem Familienrat wurde über diese Alternative diskutiert. Es kam zu einem erneuten Treffen mit dem Eigentümer der Lagerhalle im ehemaligen Transformatorenwerk; inzwischen war das Objekt von den vielen Weihnachtsmarktkisten befreit worden. „Das hat unser Vorstellungsvermögen beflügelt, und wir haben noch mal ganz neu gedacht“, berichtet Julia Kutzner: „Was ist, wenn wir einige Wände herausreißen ?“ Das erforderte natürlich eine Genehmigung, ebenso wie die Umnutzung der Räumlichkeiten vom Lager zum Fachhandel. „Brandschutz, Fluchtwege, alles musste geregelt werden.“ Parallel hatten die Kutzners beim Bauamt schon frühzeitig die Umnutzung beantragt. Das war auch gut so, denn mehrere Monate lang hörte man … nichts. Nur in der Ferne wieherte ein Amtsschimmel.
Anfang Februar 2023 schließlich – das Amt hatte der Umnutzung immer noch nicht zugestimmt – fuhren die Kutzners trotzdem zur Mietvertragsunterzeichnung nach Berlin. „Was sollten wir machen ?“, schildert Daniel Kutzner die Situation. „Innerhalb der nächsten dreieinhalb Monate mussten wir ja unser komplettes Geschäft räumen.“
Dramatik bis zur letzten Minute, hervorragendes Ergebnis: Erleichtert präsentiert Julia Kutzner die neuen Räumlichkeiten.
Von der dunklen Halle zum hellen Showroom
Als am 17. Februar endlich die Zusage vom Bauamt kam, blieb nicht mehr viel Zeit: Abrissunternehmen und Handwerker mussten organisiert werden – trotz Fachkräftemangel. Da kamen dem Unternehmerpaar ihre Branchenkontakte zugute. „Alle haben uns unterstützt, die befreundeten Betriebe ebenso wie unsere Mitarbeiter“, berichtet Daniel Kutzner. „Und Ende März zeichnete sich ab, dass wir es tatsächlich schaffen können. Da ist ein richtiger Motivationsschub durch das Team gegangen.“ Vier eingerissene Wände und mehrere Wochen Hardcore-Umbau später dann die erlösende Nachricht: Der alte Standort konnte besenrein übergeben werden.
Und der neue wurde eröffnet: am Dienstag nach Pfingsten, mit gut 1.200 m² Gesamtfläche auf zwei Etagen. Hier hat eine eindrucksvolle Verwandlung stattgefunden: Im Untergeschoss zeigt Koncepta in einer großen, hellen Ausstellungshalle auf rund 800 m² Bodenbeläge von Parkett und Laminat über Teppichboden, Linoleum und Kork bis hin zu Designbelägen. Im ersten Stock ist ein Innentüren-Studio untergebracht. Der Dresdener Koncepta-Standort fungiert als Groß- und Einzelhandel, der entsprechend viel Lagerfläche braucht. Die hat man hier: ebenerdig und im Obergeschoss, gut mit einem Lastenaufzug zu erreichen. Und im Umfeld, im Sigma Techno Park, siedeln sich immer mehr Unternehmen an, darunter ein Maler-Großhandel. Erstmals gab es im Dezember 2023 eine gemeinsame Weihnachtsfeier für alle Mieter – initiiert durch Daniel Kutzner. „Netzwerken ist in unserer Branche wichtig, um den Zusammenhalt unter den Firmen zu stärken“, erklärt er.
Enormer Zusammenhalt im Team
„Wir sind hier richtig glücklich, es war praktisch Liebe auf den zweiten Blick“, schwärmt Julia Kutzner. An eine dunkle Lagerhalle erinnert nichts mehr. Unvergesslich bleibt jedoch der Einsatz des gesamten Koncepta-Teams: „Ohne unsere Mitarbeiter, ohne diesen enormen Zusammenhalt hätten wir das nicht geschafft“, betonen die Kutzners.
Meike Stewen
Bester Geschäftsumbau im Holz- und Baustoffhandel des Jahres 2024