Markus Haller Raumgestaltung GmbH & Co. KG - Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb im Handwerk 2023


Markus Haller Raumgestaltung GmbH & Co. KG, Horgenzell

„Wir sehen unsere Mitarbeiter als Familie“

Haller Raumgestaltung hat in 30 Jahren über 50 junge Menschen ausgebildet. Markus und Veronika Haller wollen damit einen „Stein für die Zukunft des Handwerks“ setzen – und rüsten sich zugleich für die langfristige Fachkräftesicherung. Die Auszubildenden erwartet in Sattelbach neben einem abwechslungsreichen Arbeitsumfeld eine persönliche, wertschätzende Atmosphäre – und viele besondere Projekte und Aktionen. Für die Jury ist das Engagement von Hallers vorbildich und preiswürdig und wird deshalb mit einem Parkett Star geehrt.

Die Perlen unserer Branche findet man häufig im ländlichen Raum. Weil sie sich mehr einfallen lassen müssen, um neue Kunden zu gewinnen, Stammkunden zu binden und Mitarbeiter zu finden und zu halten. Eine dieser Perlen und Paradebeispiel für vorbildliche, inspirierende, innovative Ideen in ganz verschiedenen Bereichen ist Haller Raumgestaltung in Sattelbach, einem Ortsteil der Gemeinde Horgenzell zwischen Ravensburg und Friedrichshafen.

In dieser idyllischen Gegend im hügeligen Hinterland des Bodensees mit Blick auf den markanten Alpengipfel des schweizerischen Säntis ist Markus Haller auf einem Bauernhof aufgewachsen, hat gleich zwei Meisterausbildungen absolviert – im Raumausstatter- und Parkettlegehandwerk – und gemeinsam mit seiner Frau Veronika mit viel Courage, Zielstrebigkeit und Idealismus einen Betrieb aufgebaut, der weit über die Region hinaus Strahlkraft hat. „Als Familienunternehmen sehen wir unsere Kunden als Freunde und unsere Mitarbeiter als Familie“, sagen die beiden. „Wir kümmern uns um die optimale Einrichtung für unsere Kunden und eine menschliche Atmosphäre zwischen unseren Mitarbeitern – individuell, persönlich und lebensfroh.“ Das schreiben sich viele auf die Fahne, aber während das bei manchen nur ein Lippenbekenntnis bleibt, leben Hallers das erkennbar.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. 2021 sind die beiden älteren Töchter als Trainees in den Betrieb eingestiegen. Romina Haller, 27 Jahre, hält einen Master in Wirtschaftspädagogik, die 25-jährige Olivia einen Bachelor in Informationsdesign. Felicitas, die jüngste, studiert Wirtschaftsrecht.

Romina und Olivia Haller sind grundverschieden: Romina eine lebhafte Powerfrau voller Elan und Begeisterungsfähigkeit, Olivia ruhiger, kreativ, geduldig, empathisch, zugleich beide ausgesprochen zugewandt, sonnig und charmant und leidenschaftlich dem elterlichen Unternehmen verbunden. Beide haben eine Zusatzausbildung zum systemischen Coach gemacht und beide engagieren sich ehrenamtlich, zum Beispiel bei den Wirtschaftsjunioren, weil sie einerseits gerne ihre Fähigkeiten und Erfahrungen teilen und andererseits immer dazulernen wollen. Die Schwestern ergänzen sich perfekt, sind einander eng verbunden und man spürt auch den familiären Zusammenhalt, dass Veronika und Markus Haller ihre Töchter unterstützen und sie gleichzeitig ihre eigenen Wege gehen lassen.

„Unsere Mitarbeiter sind essentieller Teil unserer Firmenkultur“

Der gesamten Familie ist das Wohl ihrer Mitarbeiter wichtig. „Wir schätzen sie als essentiellen Teil unserer Firmenkultur.“ Romina und Olivia Haller sind in und mit dem Unternehmen aufgewachsen, haben dort gespielt, die älteren der Belegschaft kennen die beiden von klein auf. Etliche arbeiten seit vielen Jahren bei Hallers. Mit 40 Vollzeit-Kräften, 20 Aushilfen und derzeit acht Azubis zählt Haller Raumgestaltung zu den großen Betrieben seiner Art. Das Stammhaus in Sattelbach verfügt über eine beachtliche, liebevoll dekorierte Verkaufsfläche von 1.400 m2 plus eigenem Nähatelier, Polsterei und Lager. Das breit- und tiefgefächerte Vollsortiment schließt alle Produkte für das „schöne Wohnen“ ein, einschließlich Sonnenschutz, Outdoor-Produkten und Matratzen sowie seit neustem Möbel von den Bielefelder Werkstätten.

Parkett und Bodenbeläge – Kork, Laminat, Designbeläge und Teppichboden – tragen mit rund 60 % den größten Anteil zum Umsatz bei. Das Angebot an Hartböden ist im gehobenen Bereich positioniert, wie Lieferanten wie die Edeldielen-Manufaktur, Listone Giordano, Mafi, Scheucher, Adler Parkett, Tarkett, Barth & Co, Amorim und Kaindl belegen. „Wir beraten wieder mehr auf Parkett“, berichtet Veronika Haller. Und obgleich Süddeutschland eigentlich Landhausdielen-Domäne ist, beobachtet sie eine Renaissance von Fischgrät, „zum Beispiel für kleinere Stadtwohnungen“. Geleitet wird die Bodenbelagsabteilung von Parkettlegermeister Günter Fessler, wie übrigens jede Abteilung von einem Meister verantwortet wird, der zudem möglichst auf ein Fachgebiet spezialisiert ist.
Über 50 Auszubildende
in 30 Jahren

Die fachliche wie menschliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter ist Hallers wichtig. Deshalb bilden sie auch selber aus. „Durch unsere Auszubildenden im Raumausstatter- und Parkettlegehandwerk möchten wir uns nicht nur für die langfristige Fachkräftesicherung rüsten, sondern auch jungen Menschen die Chance geben, einen handwerklichen Beruf zu erlernen, auf den sie stolz sein können und ihre Fähigkeiten leben dürfen.“ Über 50 Auszubildende in 30 Jahren wurden von Hallers auf das Berufsleben vorbereitet – und nur zwei haben in all der Zeit vorzeitig abgebrochen. Eine hervorragende Bilanz, für die sie 2022 beim „Ausbildungs Ass Award" unter Deutschlands besten Ausbildern Platz 2 errangen – und mit dem Parkett Star 2023 für vorbildliche Ausbildung geehrt werden.

Momentan lernen acht junge Nachwuchshandwerker in Sattelbach; Veit Bürgstein will Parkettleger werden, die anderen Jugendlichen Raumausstatter. Mancher Kontakt kommt über die Schule Horgenzell als Bildungspartner zustande, viel läuft über Empfehlungen. Da kann es schon mal sein, dass die Großeltern Stammkunden von Hallers sind und ihrem Enkel, der unschlüssig in seiner Berufswahl ist, eine handwerkliche Ausbildung in dem Familienunternehmen empfehlen. Dort erwartet die jungen Menschen ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld mit viel Förderung in humaner, wertschätzender Atmosphäre, unterstützt durch besondere Projekte und Aktionen. „Wir wollen einen Stein für die Zukunft des Handwerks setzen.“

Besondere Azubi-Projekte und Aktionen

Sehr großen Wert legen Hallers auf die fachliche Schulung durch ihre Meister wie auch externe Spezialisten. Wichtig ist ihnen zudem die Aufklärung über Umgangs- und Verhaltensregeln. „Wir nehmen das Wort AusBILDUNG beim Wort“, betont Markus Haller. Zugleich werden die Auszubildenden auf jegliche Art und Weise unterstützt, erhalten beispielsweise von Anfang an ihren eigenen Werkzeugkoffer, den sie mit ihren Initialen versehen und nach Beendigung der Ausbildung behalten dürfen und genauso Support bei der Gestaltung ihrer Kojen für die Gesellen- und Meisterprüfung. „Wir sind besonders stolz darauf, dass unsere Azubis überwiegend mit Auszeichnungen abschließen“, sagt Veronika Haller.

Die Azubicard gewährt dem Berufsnachwuchs exklusiv Vergünstigungen, Rabatte und Vorteile für Kulturveranstaltungen und wird mitgetragen von IHK und HWK. Bei Haller gibt es außerdem für alle Azubis der Region 10 % auf das gesamte Sortiment und 5 % auf alle reduzierten Artikel.

Den Zusammenhalt zwischen Azubis und Ausbildern stärken sollen verschiedene Team­building-Aktivitäten wie zum Beispiel das Kartoffelprojekt. Dafür wurde die firmeneigene Wiese in einen blühenden Kartoffelacker verwandelt, zusammen fleißig gehackt, gerecht – und geerntet. Ebenfalls eine gemeinschaftliche Aktion war das Bobbycar-Haus: Für die Kundenkinder haben Hallers Porsche-Bobbycars angeschafft, die anstatt klassischer Einkaufswagen zum Einkaufserlebnis im Geschäft führen sollen. Als Garage für die Spiel-Fahrzeuge haben die Auszubildenden ein kleines Haus renoviert, gestrichen und mit Bodenbelägen sowie Gardinen eingerichtet.
Den gesamten Außenauftritt gestalten Hallers in eigener Regie und mit eigenen Mitteln. Olivia Haller sorgt mit dem eigenen Fotostudio für lebendige, aktuelle Fotos. Jeder Azubi darf auf seinem Bild sein Lieblingsprodukt oder seinen Lieblingsbereich zeigen. Auch eigene Imagevideos wurden gedreht – persönlich und lebensecht wie alles bei diesem ebenso kreativen wie sympathischem Familienunternehmen.

Claudia Weidt

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