Parkettrabatte GmbH - Hybrides Vertriebskonzept 2022
Parkettrabatte, Dortmund
Auf zwei Hochzeiten tanzt es sich gut
Hybrid ist in gewisser Weise das Angebot von Parkettrabatte in Dortmund mit einer umfangreichen Auswahl verschiedener Bodenbeläge und Türen. Als hybrid könnte man auch bezeichnen, dass sich Gründer Tobias Aussieker Ausstellung und Lager mit dem befreundeten Unternehmen Fliesenrabatte teilt. Doch den Parkett Star 2022 erhielt er für eine andere Art der „Zweiteilung“: die erfolgreiche Kombination von Online- und stationärem Geschäft – ein hybrides Vertriebsmodell.
Tobias Aussieker war schon acht Jahre selbstständig in der Branche unterwegs, als er sich von seinem damaligen Partner trennte und 2015 einen neuen Anlauf wagte. Als Untermieter zog er in das Gebäude der Firma Fliesenrabatte ein, mit dessen Geschäftsführer er befreundet ist. Ein Zufall ist es daher nicht, dass er sein eigenes Unternehmen passgerecht Parkettrabatte taufte. Wobei zugleich die Vision dahinter stand, hochwertiges Parkett, Laminat und Vinylbeläge preisbewusst mit maximaler Transparenz anzubieten. Das Zusammenspiel zwischen Online und Offline sollte grundsätzlich gegeben sein. Daraus entstand ein Internetauftritt mit allen relevanten Informationen zu Produkten und Services, der nicht nur der Vorinformation der Kunden dient, sondern auch gerne während der Beratung genutzt wird – auch von den Fachberatern.
Die Website ist übersichtlich und selbsterklärend im Kacheldesign aufgemacht. Auf der Menüleiste im Header kann man sich unter anderem über Angebote, Marken, Parkett und Laminat informieren. Im Parkettbereich wird die Gesamtzahl an Artikeln angezeigt, zusätzlich gibt es eine Themenauswahl zum Beispiel nach den zehn Bestsellern, Landhausdielen, Fischgrät, Schiffsboden, Eiche und verschiedenen Farben oder man nutzt die Filterfunktion zum Selektieren. Bei jedem Boden ist neben den Produktinfos samt Preis angegeben, ob er im Showroom in Natura vorhanden und verfügbar ist. Außerdem kann man unmittelbar ein Muster anfordern, den Artikel auf die Favoritenliste setzen oder anfragen, selbstverständlich gibt es auch Click & Collect.
Werbung macht Aussieker über Google. „Das hat weniger Streuverlust als über Zeitungsanzeigen, weil wir genau denjenigen erreichen, der gerade nach Parkett sucht.“ Das funktioniert auch deutschlandweit und sogar nach Österreich und in die Schweiz. Die Logistik läuft über eine Spedition.
Fast ausschließlich Privatkundschaft
Eine Reihe von Deko-Kabinen zeigen Parkett in Verbindung mit Türen und Tapeten.
30.000 bis 40.000 m² Parkett und rund 20.000 m² Vinylbeläge dreht Parkettrabatte im Jahr. Die Kundschaft sind fast ausschließlich Endverbraucher mit Auftragsgrößen bis zu 300 m². In der Regel haben sie einen Parkettleger an der Hand oder verlegen selbst, ist Aussiekers Erfahrung. Er vermittelt sie aber auch an Parkettleger in der Nähe weiter. Wie wäre es mit einem eigenen Verlegeteam ? „Da gab es mal Überlegungen, aber das steht und fällt mit guten Leuten, die verfügbar sind.“ Etwa 50 zu 50 beziffert der Unternehmer den Verkaufserfolg über die beiden Vertriebskanäle, die sich nicht ersetzen, sondern ergänzen sollen. Sein erklärtes Ziel ist, mit dem Online-Auftritt Kunden zum Besuch in der Ausstellung zu bewegen. Selbst Kunden, die über Mund-zu-Mund-Propaganda kommen, haben sich in der Regel online vorinformiert. Vor Ort kann Aussieker dann seinen Service-Charakter voll ausspielen: „Motivierte Fachberater mit fundierten Kenntnissen, die lösungsorientiert denken, flexibel und agil sind. Service wird bei uns groß geschrieben.“ Die Produktpreise sind übrigens online und offline gleich. „Sonst wird man schnell unglaubwürdig“, sagt Aussieker.
Ausstellung soll bestmögliches Einkaufs- und Auswahlerlebnis schaffen
Vinylböden sind in einem separaten Raum untergebracht.
Große Bedeutung kommt bei dem Geschäftsmodell von Parkettrabatte der Ausstellung zu. 2017 wurde sie erweitert und modernisiert. „Wir denken und fühlen immer aus Kundensicht und wollen das bestmögliche Einkaufs- und Auswahlerlebnis schaffen“, erklärt der umtriebige Geschäftsführer. Die Industriehalle, in der das Unternehmen residiert, ist perfekt geeignet, um Holzböden zu präsentieren, bietet reichlich Fläche, hohe Decken und eine gute Ausleuchtung. In der Rekordzeit von nur drei Monaten bauten die Mitarbeiter die Ausstellung selbstständig um – und das während des Geschäftsbetriebs. Die Wegeführung ist als Rundkurs zur leichten Orientierung angelegt. Die Top-Produkte werden zentral auf Podesten präsentiert, so dass die Kunden die Böden auch haptisch erleben können. „Das sind unsere besten Verkaufsargumente.“
Rundum finden sich Kojen, in denen weitere Böden zu sehen sind, zusammen mit den Türen, die Parkettrabatte auch anbietet. Die Musterflächen sind großzügig angelegt, jede misst mindestens 9 m². Auch die Parkettmustertafeln sind bewusst groß gehalten, damit die Kunden einen möglichst guten Eindruck von den Produkten erhalten. Vinylböden sind in einem eigenen Raum untergebracht.
Lieferfähigkeit als starker Vorteil
Das Unternehmen ist Premium-Partner von Parador, setzt darüber hinaus auf Marken wie ter Hürne, Haro, KWG, Style Flooring und Barlinek, führt aber auch (Import-)Produkte unter dem eigenen Label PR-Flooring. Aussieker: „Unsere ganze Ausstellung ist immer auf dem neuesten Stand. Böden, die nicht laufen, werden herausgenommen und ersetzt. Und das, was wir zeigen, ist zu ca. 70% am Lager.“
Lieferfähigkeit ist ihm wichtig. Deshalb wurde unlängst ein neues Hochregallager installiert, das sich Parkettrabatte mit dem Nachbar Fliesenrabatte teilt und das gut gefüllt ist. „Wir haben rechtzeitig eingekauft, unser Lager ist bis unters Dach voll.“
Henrik Stoldt
Hybrides Vertriebskonzept des Jahres 2022