Fussboden Killinger GmbH & Co. KG - Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb
im Handwerk 2021
Fussboden Killinger, Bad Feilnbach
„Ein wenig wie Familie“
Wertschätzung und Motivation: Diese Werte sind Parkettlegermeister Florian Killinger neben der Vermittlung profunden, umfassenden Fachwissens in der Ausbildung besonders wichtig. Seine Freude am Beruf und den Stolz auf professionelle Arbeit will er gerne weitergeben. Das kam auch bei der Jury an, die dem Oberbayern seinen zweiten Parkett Star verlieh.
Junger Unternehmer, junges Team: Der Chef ist bei Fussboden Killinger mit gerade 30 Jahren der Älteste, alle Mitarbeiter und natürlich die Auszubildenden ohnehin sind jünger. Parkettlegermeister Florian Killinger kann sich noch gut daran erinnern, wie er als 15-Jähriger die Ausbildung in einem renommierten Betrieb in der Nähe begann. „Mir hat es Spaß gemacht, vor allem, als ich dann als Geselle selbstständiger gearbeitet habe.“
Vielleicht kann er sich deshalb so gut in seine Lehrlinge hineinversetzen. Und vielleicht ist ihm deshalb neben einer exzellenten fachlichen Ausbildung auch wichtig, dass Atmosphäre und Stimmung im Betrieb gut sind, die Mannschaft auf gleicher Wellenlänge liegt, die Azubis sich in ihrer Arbeitsumgebung wohlfühlen und willig ihr tägliches Pensum angehen. „Was bei uns besonders ist, ist der Zusammenhalt, das Wir-Gefühl. Im Großen und Ganzen geht es schon sehr familiär bei uns zu“, sagt Florian Killinger. Angesichts Corona ist das natürlich alles schwieriger. Normalerweise setzen sich alle erstmal zu einem Kaffee zusammen, wenn sie in der Frühe um 6.45 Uhr anfangen. Oder spielen abends nach Feierabend im Aufenthaltsraum eine Runde Playstation, schauen gemeinsam Fußball, kicken draußen selbst den Ball. Auch Betriebsausflüge zu Herstellern, Fortbildungen und das traditionelle Spanferkelessen im Herbst schüren in Nicht-Corona-Zeiten das Gemeinschaftsgefühl – und die Bindung an den Betrieb. Mit einer kleinen Truppe war Killinger auch schon mal eine Woche auf Ibiza.
Harmonisches Miteinander ist Teil des Erfolgs
Der Oberbayer ist kein gestrenger Patriarch, kein distanzierter Dienstherr, sondern ein nahbarer Chef mit Herz, der das harmonische Miteinander als eine Säule des Erfolges versteht. „Der Florian ist lässig“, antwortet Thomas Zehetmair, derzeit im dritten Lehrjahr, spontan auf die Frage, was seinen Ausbilder auszeichnet. Was nicht bedeutet, dass Florian Killinger alles durchgehen lässt und nicht auch klare Worte findet. Er erwartet von seinen Azubis Interesse, Einsatz und Fleiß, sowie Freundlichkeit und Respekt gegenüber den Kunden. Dabei schert er die unterschiedlichen Persönlichkeiten nicht alle über einen Kamm, kann individuelle Stärken und Schwächen einschätzen.
2017 hat das erst 2013 gegründete Unternehmen eigene Räumlichkeiten bezogen.
Killinger selbst weist eine beeindruckende Vita vor: Kammer-, Landes- und Bundessieger, Vizeeuropameister der Parkettleger und 2013 schon mit 23 Jahren mit dem eigenen Betrieb selbstständig gemacht. Nur ein Jahr später lernte der junge Meister seinen ersten Auszubildenden an, Johannes Maier, ebenfalls Landessieger und mittlerweile selber Meister und unverändert bei Killinger aktiv. 2017 bezog das junge Unternehmen eigene Räume in Bad Feilnbach. Der großzügige Neubau beherbergt im Erdgeschoss Werkstatt und 300 m2-Lager, darüber erstreckt sich auf über 200 m² die lichtdurchflutete, aufgeräumte, wertige Ausstellung, in der Killinger auch die zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen präsentiert, die ihm persönlich, seinen Mitarbeitern und seinem Unternehmen verliehen wurden.
Die räumliche Vergrößerung illustriert das rasche Wachstum des Betriebes. Während der Parkettlegermeister zu Beginn noch als Subunternehmer für seinen früheren Ausbilder aktiv war, schuf er sich dank seiner hervorragenden Arbeit, der daraus folgenden Mundpropaganda und seines guten Netzwerks schnell einen eigenen Kundenstamm. Das sind private Auftraggeber genauso wie Bauträger und Hotels. Auf 50:50 schätzt er die Verteilung, in der Menge überwiege sogar etwas die gewerbliche Klientel. Dabei ist die hochwertige Handwerksleistung von Killinger nicht nur im unmittelbaren lokalen Umfeld gefragt, sondern auch am Tegernsee und in Münchens Nobelvierteln. „Unsere Kunden wollen etwas Besonderes“, sagt er, „das sind nicht die, die sich im Baumarkt für ein paar Euro einen Laminatboden kaufen. Wer zu uns kommt, legt Wert auf einen schönen, hochwertigen Boden.“
„Ausbildung ist für unsere Branche sehr wichtig“
Mit zunehmender Auftragslage wuchs naturgemäß auch das Team. Derzeit umfasst es zwölf Mitarbeiter, davon sind fünf Auszubildende. Florian Killinger bildet aus Überzeugung aus: „Das ist für unsere Branche sehr wichtig – gerade, weil immer weniger ausbilden und es immer weniger qualifizierte Fachkräfte gibt.“
Junger Unternehmer, junges Team: Bei Fussboden-Killinger stimmt die Chemie und das Arbeitsumfeld.
Versteht sich von selbst, dass das gute Arbeitsklima und die netten Kollegen nicht das einzige Pfund sind, mit dem Killinger wuchert. Er stellt auch einheitliche Berufskleidung zur Verfügung und zahlt zusätzlich zum Lohn in eine betriebliche Altersvorsorge ein. Der Nachwuchs wird gezielt auf die beruflichen Herausforderungen vorbereitet und vollumfänglich in alle praktischen Arbeitsabläufe eingeführt. Das ist nicht nur die Verlegung, Renovierung, Sanierung und Aufbereitung sämtlicher Parkettarten einschließlich Massivholzdielen, Altholzböden, Stab- und Mosaikparkett, sondern ebenso die Verarbeitng von Korkböden, Designbelägen, Linoleum und Teppichböden. Untergrundvorbereitung, der Einbau von Fertigteilestrichen sowie Treppen- und Terrassenbau gehören ebenfalls dazu.
Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung übernimmt Killinger möglichst alle Azubis. Die Investition in die Entwicklung kompetenter Mitarbeiter leistet er sich bewusst. „Wenn jemand bei uns im Betrieb lernt, dazu noch an einer guten Berufsschule wie Neustadt/Aisch oder Ehingen ist und nach drei Jahren seine Gesellenprüfung erfolgreich abschließt, ist er oder sie wirklich fähig, kennt unsere Firma und ist damit eine echte Verstärkung.“ Er fördert auch die Weiterbildung der Gesellen zum Meister, weil diese dann wiederum ausbilden können – wie zum Beispiel Johannes Maier und dessen Kollege Stefan Fischhaber. Die Qualität seiner Ausbildung ist übrigens auch preisgekrönt: 2017 wurde er zum Landessieger Ausbilder Parkettleger gekürt.
2021 sind die Aussichten weniger gut, dass Florian Killinger wieder die Früchte der eigenen Arbeit erntet. Drei der aktuellen Auszubildenden sind im dritten Lehrjahr und dieses Jahr fertig, aber einer ist der Sohn seines ehemaligen Ausbilders und wird zurück in den elterlichen Betrieb gehen. Ein weiterer ist ebenfalls sehr gut, doch will noch eine Schreinerlehre draufsatteln und beim dritten ist unsicher, ob er im Handwerk bleiben will. Zwei neue Lehrlinge mit Potenzial will er auf jeden Fall anstellen. In der Vergangenheit hatte er nie Probleme, interessierten Nachwuchs zu finden; dieses Mal hat eine erste Suche auf Instagram Ende 2020 noch keinen Erfolg gebracht. Aber Killinger ist zuversichtlich, dass sich dort im Frühjahr noch etwas ergibt – und er der nächsten Generation an Auszubildenden seinen Beruf näherbringen kann: „Es gibt nichts Schöneres, als wenn man ein hochwertiges Parkett verlegt hat und der Kunde eine E-Mail schreibt, dass er superzufrieden ist und einen Traumboden hat.“
cw
Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb
im Handwerk des Jahres 2021