Fußboden Hörmann GmbH & Co. KG - Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb im Handwerk 2021
Fußboden Hörmann, Affing-Mühlhausen

Fußboden Hörmann, Affing-Mühlhausen

Leidenschaft für die Arbeit entwickeln


Arbeit darf keine Plage sein, sie soll auch Spaß machen. Diese Einstellung wünscht sich der Verlegebetrieb Hörmann in Affing-Mühlhausen für seine Mitarbeiter und Auszubildenden. Um dazu beizutragen, bietet der Betrieb seinen Handwerkern etliche Hilfen, Extras und finanzielle Benefits. Dieses Art der Förderung in der Ausbildung ist vorbildlich, lobte die Jury des Parkett Star 2021.

Ein Ausbildungsbetrieb, der Sieger hervorbringt, kann nichts falsch gemacht haben. 2018 beendete Lars Erdenreich als Landessieger seine Lehrzeit bei Hörmann in Affing, ging dann zurück in den elterlichen Betrieb und studiert heute Holzwirtschaft.

2020 wurde Marcel Schwaninger Kammersieger, blieb seinem Lehrbetrieb treu und hat sich vorgenommen, in zwei Jahren den Meister zu machen. Diese beiden Beispiele zeigen, dass bei Hörmann ein Ausbildungsklima herrscht, mit dem es gelingt, Leidenschaft für die Arbeit zu entwickeln. Ganz von allein geschieht das aber nicht. Eine Reihe von Maßnahmen hat die Firmenleitung um Wolfgang Hörmann zusammengestellt, um von Beginn der Lehrzeit an Unterstützung zu gewähren und gute Laune zu verbreiten.

„Eine gelungene Ausbildung ist natürlich das A und O“, heißt es. Ganz selbstverständlich erhalten die Azubis für ihre Prüfungsvorbereitungen alle nötige Begleitung. Sie bekommen Material, üben in der Firma ihre Prüfungsstücke, testen Winkel und Gehrungen an den Maschinen und dürfen Musterstücke schneiden. Im entscheidenden Moment soll schließlich alles passen – auch das Erscheinungsbild. Und deshalb wird die gesamte Arbeitskleidung mit Firmenlogo vom Betrieb gestellt.

Das Erlernen der fachlichen Handgriffe auf der Baustelle ist eine Sache. Die Aufgaben in der Berufsschule eine andere. Sollte sich ein besonders geschickter Aspirant gar für ein duales Studium bewerben wollen, würde die Firma Hörmann auch dies gerne fördern. Doch nicht jeder Kandidat hat in der Theorie seine Stärken. Also greift der Lehrbetrieb auch hier mit Förderung ein. Die ausländische Herkunft einiger Lehrlinge macht vor allem die Nachhilfe in deutscher Sprache zu einer bedeutsamen Stütze.

Lehrlinge werden übernommen

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Ambesajr Haile aus Eritrea erhielt nach dem Praktikum einen Ausbildungsvertrag.
Will die Parkettlegerbranche für junge Leute attraktiv bleiben, muss sie finanziell mit anderen Gewerken mithalten können. In diesem Zusammenhang trägt Hörmann die gesamten Kosten für den Arbeitsweg der Azubis. Egal ob Bus, Bahn oder eigenes Auto – Busfahrschein, Fahrtgeld oder Tankgutschein übernimmt das Unternehmen. Wie alle anderen Mitarbeiter erhalten die Lehrlinge ihr Weihnachtsgeld. Und dass Getränke im Betrieb frei sind, darf auch erwähnt werden. Das Wichtigste aber: Nach der Ausbildung werden in der Regel alle Lehrlinge übernommen.

Wo rekrutiert Fußboden Hörmann seinen Nachwuchs ? Die Antwort gibt Anna Hörmann, als Tochter des Chefs in dritter Generation bereits im Betrieb aktiv: „Maximal vier Lehrlinge können wir betreuen. Die meisten Interessenten kommen aus dem hiesigen Raum, im Umkreis von 17 bis 20 km und melden sich von selbst. Im vergangenen Jahr mussten wir leider einen abweisen, aber jetzt würden wir wieder welche aufnehmen.“

Ein aktueller Lehrling, Max Hofer, stammt von einem Kollegenbetrieb aus Donauwörth – getreu der Devise, sich die Sporen auswärts zu verdienen. Ein zweiter, Ambesajr Haile, hat seine Wurzeln in Eritrea. Die Arbeitsagentur vermittelte ihn über eine Stellenausschreibung bei der Handwerkskammer an Hörmann. Wie in fast allen Handwerksbetrieben üblich, durfte der junge Afrikaner zunächst ein zweiwöchiges Praktikum absolvieren. Wolfgang Hörmann hat die Erfahrung gemacht: „Wenn beide Seiten nach dem Praktikum zufrieden sind, klappt es auch immer mit der späteren Ausbildung.“

Die Kriterien sind nicht überraschend: Der Kandidat muss handwerkliche Fähigkeiten zeigen und Bezug zum Handwerk haben. Wenn er dann noch zuverlässig und pünktlich ist, darf er mit auf eine Baustelle fahren. Dort wird schnell deutlich, wie er seine Arbeit angeht, ob er aufmerksam ist, bemerkt, was der Kollege braucht und beim Aufräumen anpackt. Dann ergibt sich schon mal die Gelegenheit, einen Klebstoff aufzutragen und Parkettelemente einzulegen. Und für den Praktikanten selber ist der Kontakt mit Gesellen und anderen Lehrlingen eine gute Informationsquelle im Hinblick auf Vorzüge und Hürden des zukünftigen Berufes.

Mit dem Gesellen auf die Baustelle

Ambesajr Haile hat seinen Willen und seine Geschicklichkeit bewiesen. Nach erfolgreichem Praktikum erhielt er einen Ausbildungsvertrag. Der Unterricht an der Berufsschule in Neustadt/Aisch findet blockweise statt, und für den Maschinenkurs in Altöttingen sind im zweiten Lehrjahr zwei Wochen vorgesehen. Dem jungen Afrikaner hat sein Ausbildungsbetrieb sogar eine Wohnung in der Nähe besorgt, wo er gemeinsam mit einem Kollegen eine Fahrgemeinschaft bilden kann.

Fußboden Hörmann, Affing-Mühlhausen
Anna Hörmann: „Arbeitskleidung wird von unserem Betrieb gestellt.“
Bei Fußboden Hörmann wird nicht auf Akkord, sondern auf Stundenbasis gearbeitet. „Schnelligkeit ist für uns nicht entscheidend“, sagt der Chef. „Wichtiger ist, dass die Arbeit sauber abgeliefert wird“. Unter dieser Voraus­setzung gehen die Lehrlinge in der Regel mit einem Gesellen als Zweier-Trupp auf die Baustelle. Aber nicht immer mit dem gleichen Partner. Wolfgang Hörmann: „Schließlich sollen sie die verschiedenen Tricks und Spezialitäten der Gesellen kennenlernen. Jeder unserer Leute beherrscht zwar das gesamte Gewerk, aber der eine oder andere hat doch seine Vorlieben.“

In diesem Sinne sind die Gesellen angehalten, jeden Lehrling immer enger an die Arbeit heranzuführen. Das gilt etwa für so knifflige Aufgaben, wie das Anlegen der ersten Stäbe bei einem Fischgrätparkett. Im dritten Lehrjahr lernen die Azubis dann bereits, einen kompletten Boden zu verlegen. Elastische und Designbeläge übrigens können sie schon am Ende des zweiten Lehrjahrs meistern. „Doch bis er perfekt ist, braucht auch ein ausgelernter Geselle noch etwa ein bis zwei Jahre“, meint Wolfgang Hörmann.

Die Auftragsbücher sind voll

Der Kundenkreis von Hörmann umfasst je zur Hälfte Privatleute und Baugesellschaften. Augsburg als größte Stadt der Region liegt 10 km entfernt. „Wir sind bis März 2021 ausgebucht“, bekundete der Betriebschef Anfang November des Vorjahres. Sein Unternehmen verlegt bis zu 4.000 m² Parkett im Jahr, bis zu 7.000 m² Linoleum und etwa die gleiche Menge an Designbelägen. „Aber keine Chinaware, sondern nur Produkte von Herstellern aus Deutschland und Österreich.“ Der 1970 gegründete Familienbetrieb findet seine Tätigkeit etwa zu gleichen Teilen in den Bereichen Neuverlegung und Renovierung. Untergrundvorbereitung ist Teil der Aufgaben, Fertigteil­estrich wird verbaut, und Treppen gehören auch zum Geschäft.

Auf einer 30 m² großen Ausstellungsfläche wird das Verlegespektrum präsentiert: Massivholzdielen, Stab- und Mosaikparkett, Zwei- und Dreischichtparkett, Industrieparkett, Holzpflaster, Kork, Linoleum, Designböden, elastische und textile Bodenbeläge. Geführt werden die Marken Reinlein, Erdenreich, Berg & Berg, Adler-Parkett, Jaso, Cortex, Wicanders, Gerflor, Forbo, Objectflor, Joka und Uzin. hs

Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb im Handwerk des Jahres 2021
Fußboden Hörmann GmbH & Co. KG
Linker Kreuthweg 6
86444 Affing-Mühlhausen
eMail: info@hoermann-fussboden.de
Internet: www.hoermann-fussboden.de
Telefon: 08207 / 474
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