Abker - Ausstellungskonzepten in historischer Bausubstanz 2012
Abker, Melle-Riemsloh

Abker, Melle-Riemsloh

Ausstellungskonzepten in historischer Bausubstanz

Ein kleines, aber feines Familienunternehmen zeigt handwerkliche und kreative Kompetenz rund um den Boden. Das Motto: Das größte Möbelstück im Haus ist der Fußboden. Und der verdient besondere Beachtung.

Im ostwestfälischen Melle, in ländlicher Umgebung zwischen Osnabrück und Bielefeld, steht ein wahres Kleinod: Ein imposantes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1776, liebevoll restauriert. In seinem Inneren befindet sich eine moderne, unkonventionelle Präsentation von Bodenbelägen.

Abker, Melle-Riemsloh
Kai Abker, Gaby Abker
Das war nicht immer so. Das Haus, schon seit längerem in Familienbesitz, diente lange Zeit vorwiegend als Lagerraum. Kai Abker: „Im Jahr 2009 feierten wir unser 40jähriges Firmenbestehen. Das nahmen wir um Anlass, unsere Geschäftsräume sowie unsere Ausstellung komplett zu überarbeiten.“ Der Eingangsbereich wurde verlegt und das Entree neu gestaltet. Gaby Abker: „Wenn man hereinkommt, sieht man sofort – hier geht es um Holz.“

Die größte Herausforderung beim Umbau war die Optimierung der Lichtverhältnisse. „Es war alles sehr dunkel“, so Kai Abker. Durch Freilegung der Balken und Gefache wurde eine helle, wohnliche Atmosphäre geschaffen. „Die Kunden empfinden die Höhe behaglich. Wir hören immer wieder: Hier würden wir sofort einziehen“, ergänzt Gaby Abker. Das Besondere: Nicht nur der Ausstellungsraum ist den Besuchern geöffnet, sondern sie können in den Büros, im Besprechungsraum, in der Teeküche bis hin zu den Sanitärräumen Beispiele kreativer Bodengestaltung sehen. Kai Abker: „Wir haben alle Räume und Winkel ausgenutzt, um handwerkliche und gestalterische Kompetenz zu zeigen.“

Das heißt: Die Wände sind mit verschiedenen Holzarten im Parkettmuster verkleidet, auf den Böden sieht man Beispiele unterschiedlicher Stabgrößen und Dielen. Im Besprechungsraum kann man noch die klassische Verlegeart sehen. Aber, so Kai Abker: „Es geht immer mehr in Richtung größere Elemente.“ Auch rustikale Böden werden gezeigt - mit Astlöchern und mit Fugen. Und als neuesten Trend: Parkett in Hochglanz-Ausführung. „Wir wollen unsere Kunden von der Wertigkeit eines guten Holzbodens überzeugen. Denn das größte Möbelstück im Haus ist der Fußboden.“

Die Hölzer kommen vorwiegend aus Europa. „Wir wenden uns an namhafte Hersteller, bei denen wir uns darauf verlassen können, dass es sich um nachhaltig geschlagenes Holz handelt“, erklärt Kai Abker.

Zudem wird auch sehr anschaulich gezeigt, dass man Kompetenz nicht nur in Sachen Holz besitzt. So gelangt man beispielsweise durch einen Flur, dessen Boden und Wände mit knallrotem Linoleum belegt sind, zu den Toiletten, die – ebenfalls an Boden und Wänden – mit einem herrlich wild gemusterten elastischen Bodenbelag ausgestaltet wurden.

Ein besonderes Highlight ist das umfangreiche Angebot an Teppichböden. Gaby Abker: „Ich gehe mit den Augen des Kunden durch die Ausstellung. Wir wollen viele Teppichböden zeigen, aber anders. Wir gestalten die Wände damit, wir haben Türen mit Teppichböden bezogen.“ So sieht man sie auf der großen Fläche. Auf den Fußböden sieht man Kombinationen von Parkett und Teppichböden, die vermitteln sollen, wie eine perfekte Verlegung bei unterschiedlicher Höhe von Teppichboden und Parkett aussehen kann.

Abker, Melle-Riemsloh
Alte Bausubstanz als Rahmen für eine gelungene Ausstellung. Abker in Melle schöpft alle Möglichkeiten aus, um Parkett sowie textile und elastische Beläge wirkungsvoll zu präsentieren. Besonders beeindruckend: Die raumhohen Regale mit den nach Farben aufgereihten Teppichmustern.
Aber das Wichtigste: Nicht nach Marken oder Anbietern in großen Musterbüchern werden die Teppichböden präsentiert, sondern nach Farben, anschaulich aufgereiht in raumhohen Regalen. „Man sieht selten eine so große Teppich-Bibliothek“, so Gaby Abker. „Die Kunden kommen schon mit einer bestimmten Farbvorstellung her. Die Namen der Hersteller sagen den Endverbrauchern eher nichts.“ Aus diesem Grund hat man auch auf Shop-in-Shop Systeme verzichtet.

Die Kunden sehen die Böden, die Materialien, die Farben, können die Haptik erspüren. „Wir wollen nicht so viel sprechen, erklären. Wir wollen Emotionen wecken“, sagt Kai Abker. Und die Erfahrung zeigt: Es ist die Emotion, die die Kunden dazu bringt, sich zu entscheiden. Und vor allem, so Kai Abker: „Seit wir die Ausstellung umgebaut haben, spüren wir eine Verlagerung von der Mitte zu höheren Qualitäten. Die Kunden gehen zufrieden raus, obwohl sie mehr ausgeben, als sie sich vorgenommen hatten. Aber wir wollen die Mitte nicht ganz verlassen.“

Wie gewinnt man Kunden in einer so ländlichen Gegend? Vor allem wird der Bereich Osnabrück – Bielefeld – Herford abgedeckt. Aber man arbeitet auch für Ferienhäuser im Norden und im Süden. Abker war auch schon international tätig, vornehmlich mit Teppichböden. „Wir haben eine große Außenwirkung über Transportfahrzeuge, dazu einen guten Internet-Auftritt“, so Kai Abker. „Wir sind derzeit noch dabei, ein aktives Marketing voranzutreiben, zum Beispiel mit Plakatwerbung.“ Vor dem Haus gibt es Werbeflächen, teilweise beleuchtet: „Wir wollen und können uns abheben vom normalen Tischler, der auch Parkett verlegt. Unsere Ausstellung hat eine andere Außenwirkung als andere.“ Und er ergänzt: „Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung Parkettstar.“ Die will man künftig für Werbung nutzen, im Frühjahr sogar eine große Veranstaltung machen, die Auszeichnung präsentieren. Kai Abker: „Dazu werden wir dann die Kunden direkt ansprechen.“

Ausstellungskonzepten in historischer Bausubstanz des Jahres 2012
Abker
Alt Riemsloh 4
49328 Melle-Riemsloh
eMail: info@abker.de
Internet: www.abker.de
Telefon: 05226 / 9898-18
Telefax: 05226 / 9898-16
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