Kährs: Schwacher Markt drückt auf Nachfrage, Umsatz und Ergebnis

Bei Kährs haben im ersten Halbjahr 2023 die rückläufigen Aktivitäten im Neubau und in der Renovierung zu massiven Umsatzverlusten und Ertragseinbußen geführt. Per 30. Juni 2023 verminderte sich der Nettoumsatz um 23 % auf 1,65 Mrd. SEK (umgerechnet etwa 138,2 Mio. EUR), das EBITA fiel von 272 auf 183 Mio. SEK (15,3 Mio. EUR) und das Betriebsergebnis hat sich mit 134 Mio. SEK (11,2 Mio. EUR) fast halbiert. Dabei nahm die Talfahrt im zweiten Quartal gegenüber dem ersten noch an Geschwindigkeit zu. Aber: Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der schwedische Konzern Rekordzahlen erzielt. Vor allem das erlahmte Wohnsegment auf den wichtigen europäischen Märkten machte Präsident und CEO Johan Magnusson als Ursache für die negative Entwicklung verantwortlich.

Auch wenn sich sowohl Betriebsergebnis und -Marge reduzierten, habe die Rentabilität aufrechterhalten werden können, betonte er. „Unsere Gewinnmargen liegen weiterhin auf einem höheren Niveau als in den Jahren vor 2022.“ Das führte Magnusson auf frühzeitige Kostenkontrolle, Kapazitätsanpassungen und fortgesetzte Rationalisierung zurück. Im August hatte Kährs angekündigt, das in der zweiten Jahreshälfte weitere 85 Arbeitsplätze in den schwedischen Werken gestrichen werden, zusätzlich zu den bereits in den ersten beiden Quartalan ergriffenen Maßnahmen.

Ad hoc sieht Magnusson noch kein Licht am Ende des Tunnels. Bis 2024 geht er von einem weiteren Nachfragerückgang im Wohnsegment aus, der sich im Neubau im laufenden Jahr noch verschärft und bis 2025 schwach bleibt, die Renovierung könne sich etwas früher erholen, wenn die Großkunden ihre Lager abgebaut hätten und die Investitionsbereitschaft der Verbraucher sukzessiv zurückkehre. Auf lange Sicht ist man in Nybro trotz der herausfordernden Perspektiven im laufenden Jahr und bis ins Jahr 2024 hingegen nicht pessimistisch, denn „langfristig besteht ein großer Bedarf an Renovierungen und weiteren Neubauten.“