27.07.2023

Egger: 2022/23 Umsatzplus, aber Gewinneinbruch, Aussichten gedämpft

Die Egger-Gruppe blickt auf ein äußerst volatiles Geschäftsjahr 2022/23 zurück. Vor dem Hintergrund einer gesamtwirtschaftlichen Eintrübung erzielte der international agierende Holzwerkstoffhersteller mit Stammsitz im österreichischen St. Johann ein Umsatzplus von 5,1 % auf 4,45 Mrd. EUR. Das EBITDA brach dennoch um 31,3 % auf 602,5 Mio. EUR ein. „Damit pendelt sich das Ergebnis nach der außergewöhnlichen hohen Nachfrage während der Pandemie auf einem langfristig nachhaltigen Level ein“, konstatierte Thomas Leissing, Sprecher der vierköpfigen Gruppenleitung, heute auf der Jahrespressekonferenz. Die Eigenkapitalquote liege mit 45,9 % weiterhin auf einem hohen Niveau. Er bezeichnete die finanzielle Basis des Familienunternehmens als ausgesprochen stabil, zudem habe Egger im abgelaufenen Jahr mit der Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Holzwerkstoffhersteller Saib die Weiche für weiteres Wachstums gestellt. Insgesamt hat das Familienunternehmen 2022/23 Investitionen von 540,6 Mio. EUR getätigt, fast doppelt so viel wie im Geschäftsjahr zuvor. Der Fokus lag dabei neben der Akquisition in Italien auf der Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien, Logistik und Veredelungskapazitäten.

Die einzelnen Produktbereiche haben sich sehr unterschiedlich entwickelt. Die Sparte Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete einen unkonsolidierten Umsatz von knapp 3,8 Mrd. EUR (+ 8,9 %). Flooring Products lagen mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. EUR ebenfalls leicht über Vorjahr (+ 0,8 %), wobei die Zuwächse im wesentlichen auf Preissteigerungen beruhen. In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der Umsatz um -18,7 % auf 434,8 Mio. EUR. Das Marktumfeld in diesem Segment sei aufgrund der rückläufigen Neubauwirtschaft herausfordernd.

Die Umsatz- und Ergebniserwartungen der Egger-Gruppe für 2023/24 sind gedämpft, eine Vorausschau für die nächsten Monate sei „überaus schwierig“. Dennoch ist die Gruppenleitung von ihrer strategischen Ausrichtung auf ein langfristiges Wachstum aus eigener Kraft überzeugt und will weiterhin auf Produktvielfalt, Marktdiversifizierung, stabile Kundenbeziehungen und Innovationen setzen und außerdem die Nachhaltigkeitsleistung weiter verbessern.
Egger: 2022/23 Umsatzplus, aber Gewinneinbruch, Aussichten gedämpft
Foto/Grafik: Egger
Die Egger-Gruppenleitung Thomas Leissing, Hannes Mitterweissacher, Frank Bölling und Michael Egger jun: „Unsere stabile finanzielle Basis verschafft uns Stabilität auch in einer herausfordernden Gemengelage.“
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