03.05.2023

FEP: Europäischer Parkettverbrauch um 20 % eingebrochen

Die lahmende Baukonjunktur drosselt spürbar den Parkettverbrauch in Europa: Der Absatz brach im ersten Quartal 2023 um 20 % ein, schätzt die FEP, der Verband der europäischen Parkettindustrie. Der FEP-Vorstand hatte sich anlässlich der BAU in München getroffen und die Situation auf den europäischen Märkten diskutiert. Wie erwartet sei der Aufschwung bei der Renovierung ausgebremst worden und der Neubau aufgrund steigender Baukosten und Zinsen zum Erliegen gekommen. Mit einer Entspannung der Lage wird frühestens im Herbst dieses Jahres gerechnet.

Alle Länder erlitten in den ersten drei Monaten ein mehr oder wenigen großen Nachfrageschwund. Einzige Ausnahme ist die Schweiz. Deutschland ist mit einem Absturz von 30 % am stärksten betroffen, gleich dahinter Österreich mit - 25 %. Die hohe Inflation und anziehende Zinsen hemmen die Investitionstätigkeit wie auch die Baukreditvergabe.

Der niederländische Parkettmarkt schrumpfte um 15 %, der französische um 12 %. Hier hat sich der Niedergang ab der zweiten Jahreshälfte 2022 beschleunigt. Es wird weniger gebaut und dies voraussichtlich auch in den beiden kommenden Jahren und die Besuche in Baumärkten haben mit - 35 % stark nachgelassen.

Während Belgien und Spanien von relativ moderaten Verlusten um - 5 % berichten, hat Italien seine Talfahrt fortgesetzt und das erste Quartal 2023 mit - 10 % abgeschlossen. Sowohl der Neubau wie auch die Renovierung sind zurückgegangen und es gibt keine Unterstützung mehr durch staatliche Maßnahmen. Außerdem mache sich für die italienischen Parketthersteller der Mangel an Birkensperrholz bemerkbar. Hier wird keine Verbesserung im laufenden Jahr erwartet.

Im Norden Europas befinden sich Norwegen und Finnland noch in einigermaßen stabiler Verfassung, in Dänemark hingegen ist der Parkettabsatz rückläufig, noch stärker in Schweden mit - 15 %. Auch die Aussichten werden negativ beurteilt.

In der Schweiz macht sich klar die geringere Inflationsrate von 2,5 bis 3,5 % bemerkbar. Der dortige Parkettmarkt hat 2022 um 5 % zugelegt und hielt das Niveau auch im ersten Quartal 2023, angetrieben sowohl vom privaten als auch öffentlichen Konsum. Allerdings wird auch hier mit einem Abschwung gerechnet.

Detaillierte Zahlen zur Entwicklung des europäischen Parkettverbrauchs, Hintergründen und Perspektiven nennt die FEP auf ihrer alljährlichen Generalversammlung, die dieses Jahr vom 15. bis 16. Juni in Barcelona stattfindet.
Parkett Magazin
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