06.03.2023

Michael Schmid: „Die Lage an den Rohstoffmärkten hat sich beruhigt“

Parkett hält seit Jahren im Schnitt bezogen auf das Volumen einen Marktanteil um 5 %. Wie schätzen Sie den Stellenwert ansonsten ein?
Michael Schmid: Parkett bringt es auf einen Anteil von rund einem Fünftel am deutschen Bodenbelagsmarkt. Wir gehen davon aus, dass der Stellenwert von Parkett künftig weiter steigen wird. Wohlfühleffekt und hohe Klimaschutzwirkung sind hier die entscheidenden Faktoren.

Als Naturprodukt aus Holz besitzt Mehrschichtparkett eine Speicherleistung von rund 3,48 kg/m2 Kohlenstoff – und dies für viele Jahrzehnte und länger, je nach Gebäude. Parkett verlegen heißt also, aktiven Klimaschutz zu betreiben. Wir begrüßen daher auch den Green Deal der Europäischen Union mit seinem Fokus auf klima- und umweltschonendem Wirtschaften, der die thermische Nutzung unserer Reststoffe zur Trocknung als CO2-neutral einstuft. Wenn dann noch die Prozessenergie aus nachhaltigen Stromquellen bezogen wird, sind wir ein Industriezweig, der CO2-neutrale, CO2-speichernde Produkte bereitstellt.

Wie hat die Branche das Jahr 2022 abgeschlossen?
Die Entwicklungen im Krisenjahr 2022 haben uns, wie viele, auf den Boden neuer Tatsachen zurückgeholt. Während uns nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine starke Preissteigerungen in einzelnen Holzsortimenten ebenso wie Engpässe in einzelnen Lieferketten zu schaffen machten, ist momentan die Energiepreiskrise ein großes Thema. Das gilt vor allem für die Strombelieferung. Im Vorteil sind hier naturgemäß Unternehmen mit einem hohen Selbstversorgungsgrad.

Die Lage an den Rohstoffmärkten hat sich im Herbst beruhigt. Das stimmt mich zuversichtlich, dass wir 2023 eine gute Versorgungslage für unsere Unternehmen haben. Die Bedeutung des umweltfreundlichen Bodenbelags Parkett für Klimaschutz und Wohngesundheit sollte weiter steigen.

Und wie ist die Lage an der angespannten Eiche-Front?
Im Zuge des Ukraine-Krieges gab es zwischenzeitlich Knappheiten bei der Versorgung mit Eiche, die sich momentan wieder gebessert haben. Unabhängig davon gilt: Neben der Eiche bieten sich eine ganze Reihe weiterer interessanter Holzarten für Deckschicht an, darunter Buche oder Esche ebenso wie Roteiche, Robinie, Nussbaum oder Kirsche.



VDP

Der Verband der Deutschen Parkettindustrie, VDP, wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Aktuell sind 22 Parketthersteller darin organisiert, die mehr als 90 % der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Den Vorstand des VDP bilden Michael Schmid (Vorsitz), Dr. Peter M. Hamberger (Stv. Vorsitzender), Volker Kettler und Bernhard ter Hürne. Geschäftsführer ist Dr. Denny Ohnesorge.
Michael Schmid: „Die Lage an den Rohstoffmärkten hat sich beruhigt“
Foto/Grafik: Jaso/drin Hofmann
Michael Schmid: „Ich bin zuversichtlich, dass wir 2023 eine gute Versorgungslage für unsere Unternehmen haben.“

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